Marktübersicht über die E-Bikes der Automobilhersteller
E-Bikes von Automobilherstellern – nur ein Traum?

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Woran merkt man, dass Autohersteller auf den Markt der E-Bikes drängen? Ganz einfach: Man sieht Konzept-Fahrzeuge, die man gerne kaufen würde, aber wohl nie wird kaufen können. Weil sie nur selten als Serie aufgelegt werden. Auch Audi, BMW, VW und noch viele weitere bekannte Autohersteller haben in der Vergangenheit E-Bike-Konzepte vorgestellt. Doch was wurde daraus?

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Foto: BMW

Immer wieder haben uns Automobilhersteller in den vergangenen Jahren den Mund wässrig gemacht und E-Bikes mit einem hohen Haben-Will-Faktor präsentiert. In Zeiten von Feinstaubalarmen, Fahrverboten in Innenstädten und Subventionen für Elektroautos scheint diese Erweiterung des Produktportfolios für Autobauer auch durchaus naheliegend.

Und doch: Bis in den Verkauf schafften es die auf Messen und bei Events vorgestellten Prototypen und E-Bike-Studien meist nicht. Wir haben nachgeforscht, welcher Autohersteller wann welches E-Bike vorgestellt hat und welche Bikes Sie heute auch tatsächlich kaufen können.

Marke oder Know-How – was haben die Autohersteller mit den Bikes zu tun?

Es dürfte wohl keinen Pkw-Hersteller geben, der die Relevanz von Elektromobilität für die gesellschaftliche und ökologische Zukunft bestreiten will. Und zumeist arbeiten ihre Ingenieure auch schon längst an eigenen Lösungen für hybride oder rein elektrische Alternativen zum benzin- oder dieselverbrennenden Auto. Warum also nicht die konzerninterne Expertise nutzen, um auch Mobilitätslösungen abseits des klassischen Pkw zu entwickeln?

Das ist nichts Neues und wurde auch schon vor der Elektromobilisierung so gehandhabt. Oder zumindest suggeriert. Längst schon sind Fahrräder von Audi, BMW und Konsorten erhältlich. Wie viel Porsche allerdings tatsächlich hinter einem Porsche-Fahrrad steckt, ist nicht immer ganz klar. Unter Begriffen wie Kundenbindung oder auch Markenidentität werden Bikes von mehr oder weniger renommierten Fahrrad-Herstellern unter eigenem Namen verkauft. Darauf prangt dann zwar prominent das Markenlogo, sonst haben die Fahrräder aber so gut wie nichts mit dem angeblich dahintersteckenden Autohersteller zu tun. Aber: Verkaufen lassen sie sich trotzdem.

E-Bike oder Auto: Wie kommen wir zukünftig von A nach B?

Klar gibt es rein pragmatische Autofahrer, denen es eigentlich egal ist, worin sie fahren. Hauptsache, es bringt sie ohne Probleme von A nach B. Oftmals besteht zwischen Besitzer und Fahrzeug aber doch eine tiefere Beziehung: Das Auto ist gleichzeitig Hobby, der Autokauf eine Belohnung für die harte Arbeit oder der dicke Schlitten vor der Tür schlicht ein Statussymbol. Wer Audi fährt, fährt nicht ohne Grund Audi. Wer mit dem BMW zur Arbeit kommt, spürt eine gewisse Verbindung zur Marke. Und wer nach Feierabend den Porsche in die Garage stellt, bevorzugt für die anschließende Radtour womöglich das Mountainbike derselben Marke.

Entsprechend ist der Markt durchzogen von Fahrrädern und E-Bikes, die die Bindung des Kunden auch über das Auto hinaus gewährleisten soll. Bei manchen von ihnen ist deutlich erkennbar, wer Ross und wer Reiter ist, so zum Beispiel beim Rotwild R.X45 AMG, bei dem der deutsche Radhersteller zuerst und AMG erst am Ende genannt wird. Anders sieht es beispielsweise beim BMW Cruise aus: Zwar entwerfen die Bayern das Rahmendesign und wählen die Komponenten, die Fertigung geschieht dann aber durch einen nicht näher benannten Fahrradhersteller. Und schließlich die dritte Variante: Das Audi e-Bike Wörthersee. Hier steht Audi drauf und es ist auch wirklich Audi drin. Oder vielmehr: Es wäre Audi drin. Denn nun sind wir direkt beim eigentlichen Thema angekommen: Beim Audi E-Bike Wörthersee handelt sich lediglich um ein Konzept, in den Handel ist es nie gekommen.

Die E-Bike-Aktivitäten der Autohersteller

Damit sind die Ingolstädter bei weitem nicht allein. Auch Ford, Kia, Opel, Porsche, Toyota und Volkswagen haben mit Studien und Prototypen Träume hervorgerufen, die Konzepte (bisher) aber nicht zur Marktreife weiterentwickelt. Aber es gibt auch die anderen: DieAutohersteller, deren E-Bikes es tatsächlich in den Handel geschafft haben.

Wir haben recherchiert und zeigen Ihnen im Folgenden, welche Autohersteller in den vergangenen Jahren welche E-Bikes vorgestellt haben, und klären auch auf, welche davon Sie heute wirklich kaufen können.

Die E-Bikes von Audi

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Audi
Audis E-Bike "Wörthersee" bot viele neuartige Funktionen

Dass Audi hier als erstes gezeigt und beschrieben wird, hat zwei Gründe.

Einen offensichtlichen: Audi kommt im Alphabet eben vor den anderen hier gezeigten Automobilherstellern.

Und einen noch offensichtlicheren: Der Konzeptentwurf der Ingolstädter sieht richtig flott aus und bietet allerhand tolle Features.

Smartphone-Konnektivität, Wheelie-Kontrolle, 2,3 kW, bis zu 80 km/h Topspeed und dazu noch eine coole Optik – soweit klingt das nach einem Verkaufshit. Jedoch ist das 2012 präsentierte Audi e-bike Wörthersee nie in Serie gegangen.

Die Studie aus dem Frühjahr 2012 war als Hochleistungsgerät konzipiert, bei der Entwicklung kam entsprechend Expertise aus dem Motorsport zum Einsatz. So sind Rahmen und Hinterradschwinge aus kohlenstofffaser-verstärktem Kunststoff (CFK) gefertigt, ebenso wie die 26-Zoll-Räder. Damit wiegt das Fahrrad ohne die elektrischen Komponenten elf Kilogramm, weitere 15,5 Kilo fallen dann auf den gut 3 PS starken Motor und die 70 Kilometer Reichweite bietende Lithium-Ionen-Batterie.

Auch wenn diese Daten sowie der Image-Clip von Audi Deutschland natürlich Lust auf mehr machen und durchaus auf gute Resonanz stießen, blieb es letztlich beim Konzeptbike.

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Das später vorgestellte Audi sport e-tron war hingegen tatsächlich erhältlich - wenn auch nur limitiert auf 100 Stück. Als Basis für das sportliche E-Mountainbike dient ein Haibike, das mit feinsten Anbauteilen wie dem Bosch Perfomance CX und der Shimano XTR Di2-Ausstattung zum Audi-E-Bike wird. Das 27,5 Zoll-MTB bietet dem Fahrer eine Unterstützung bis 25 km/h, dank des geringen Gewichts von 18,2 Kilogramm lässt es sich aber mit eigener Muskelkraft auch schneller bewegen. Bewegend war aber auch der Neupreis: 15.300 Euro.

Und heute? "Natürlich denken wir an die Zukunft", versichert uns Audis Pressesprecher für Elektromobilität, Christian Hartmann. "Unter dem Stichwort 'connected mobility' haben wir beispielsweise ein Skateboard entwickelt, das in der hinteren Stoßstange des Q3 transportiert wird und für den Weg vom Parkplatz zum Zielort gedacht ist. Weitere Mobilitätskonzepte sind in Arbeit, mehr möchten wir dazu aber erst mal nicht sagen."

Bleibt also abzuwarten, was uns Audi in Zukunft präsentieren wird. Wir schauen im nächsten Absatz derweil, was andere Hersteller bieten.

Fazit: Audi hat der Öffentlichkeit bereits zwei beeindruckende E-Bikes präsentiert. Allerdings handelte es sich im einen Fall nur um eine Studie, die im Rahmen des Wörthersee-Events präsentiert wurde, im anderen Fall wurde das e-tron nur in limitierter Stückzahl produziert. Im Moment haben die Ingolstädter den E-Bike-Interessierten also leider nichts zu bieten.

Die E-Bikes von BMW

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BMW
Die limitierte Version des BMW Cruise e-Bike unterscheidet sich vom Serienmodell deutlich durch die Protonic Dark Silver-Lackierung

Zwei Dinge hat das hier gezeigte E-Bike von BMW mit dem E-Mountainbike von Audi gemeinsam. Erstens: Beide machen einen tollen Eindruck. Und zweitens: Bei beiden handelt es sich um eine limitierte Auflage. Im Fall der in Protonic Dark Silver lackierten BMW Cruise e-Bike Limited Edition wurden aber immerhin 300 E-Bikes produziert und an Kunden verkauft.

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BMW
Im Gegensatz zu Limited Edition kommt das Cruise e-Bike in weiß. Dafür ist es mit 3100 Euro auch 400 Euro günstiger.

Doch neben der 3500 Euro kostenden Sonderedition bietet BMW seit 2013 die Standardversion des Cruise e-Bike an. Dieses erschien im Frühjahr 2016 bereits in der dritten Generation und ist für 3100 Euro zu haben. Der mit 400-Wh-Akku im Vergleich zu seinem Vorgänger deutlich leistungsstärkere und im Rahmen integrierte Elektromotor bietet eine Tretunterstützung bis 25km/h. Damit ist das in Frozen Brilliant White Metallic lackierte Pedelec auch für den Alltagseinsatz konzipiert - entsprechend umfasst die Ausstattung auch eine gesetzeskonforme Lichtanlage sowie abnehmbare Schutzbleche.

Das BMW cruise e-Bike in der Fotostrecke:

Was viele nicht wissen: BMW baut bereits seit über 60 Jahren Fahrräder. Daher wollen die Bayern ihr E-Bike-Portfolio auch weiterhin ausbauen.

"Wir werden in der nächsten e-Bike Generation ein integrierteres Design anbieten. Soviel können wir schon heute verraten.", verspricht uns Dr. Gesa Prüne, bei BMW zuständig für Innovations- und Designkommunikation. Weitere Informationen werden dazu derzeit noch nicht preisgegeben.
Wir gehen davon aus, dass BMW wie bisher auch das Rahmendesign entwerfen sowie die Komponenten auswählen wird und die Fertigung auch weiterhin mithilfe eines renommierten Herstellers aus der Fahrradindustrie erfolgt.

Fazit: BMW hat neben der limitierten Sonderedition des Cruise e-Bike auch dessen Standardversion im Angebot. Die 28 Zoll-Fahrräder sind in den Rahmengrößen S, M und L erhältlich und sollen eine Reichweite zwischen 55 Kilometern (bei Unterstützungsstufe turbo, 275%) und 145 Kilometern (bei Unterstützungsstufe eco, 30%) ermöglichen. Im Handel kostet das Cruise e-Bike 3100 Euro.

Die E-Bikes von Ford

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Ford
Das Ford E-Bike Concept wurde auf der IAA 2011 vorgestellt. Es blieb aber bei der Studie.

Auch Ford gehört mittlerweile zu den Serientätern unter den Automobilherstellern: Auch sie haben bereits mehrmals in den vergangenen Jahren E-Bikes vorgestellt, die zwar als Prototypen einiges an Aufsehen erregt haben, letztlich aber nicht in Serie gingen.

Das erste E-Bike von Ford wurde 2011 auf der IAA 2011 präsentiert: Eine Pedelec-Studie mit dem recht treffsicheren Namen Ford E-Bike Concept. Spannender sind die Details des E-Bikes, beispielsweise der Rahmen in U-Form oder auch der beinahe unsichtbare 250 Watt-Motor im Vorderrad.

Vier Jahr später zeigte Ford auf dem Mobile World Congress 2015 in Barcelona zwei weitere E-Bike-Prototypen. Die Vorgeschichte: Ford forderte weltweit seine Beschäftigten zur Einreichung von E-Bike-Entwürfen auf, aus den über 100 Vorschlägen dienten die besten Designs schließlich als Vorlage für den Bau der beiden unten zu sehenden Prototypen, die dann unter den Produktnamen MoDe:Me und MoDe:Pro auf dem Mobile World Congress zu sehen waren und später mit dem MoDe:Flex noch einen weiteren Ableger bekamen.

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Ford
Die Prototypen MoDe:Me (MoDe:Me) und MoDe:Pro (MoDe:Pro) wurden 2015 auf dem Mobile World Congress vorgestellt. Auch sie gingen nicht in Serie.

Beide E-Bikes waren mit einem 200-Watt-Elektromotor ausgestattet, der eine Trittunterstützung bis 25 km/h bot. Als innovativ kann das bei beiden eingebaute Fahrer-Warnsystem bezeichnet werden, welches den Radfahrer durch Vibrieren des Lenkers warnt, wenn ein Kraftfahrzeug zum Überholen ansetzt. Zugleich werden diese überholenden Fahrzeuge durch eine spezielle Beleuchtung am Lenker auf das E-Bike zusätzlich aufmerksam gemacht.

Das Modell MoDe:Me wurde mit Hilfe des Fahrradherstellers Dahon gebaut und ließ sich zusammenklappen, das Modell MoDe:Pro wurde von einem Ford-Team aufgebaut und war vor allem für den gewerblichen Einsatz bei Kurieren, Handwerkern oder Lieferdiensten gedacht.

In Serie gingen beide Modelle zwar nicht, doch sind Last-Mile-Lösungen wie E-Bikes bei Ford weiterhin Teil der zukünftigen Strategie, wie Monika Wagener aus der Ford Forschungsabteilung bestätigt. Derzeit gebe es unterschiedliche Konzepte und noch sei nicht geklärt, ob die Entscheidung letztlich zugunsten eines E-Bikes fällt oder womöglich völlig andere Lösungen umgesetzt werden.

Fazit: Ford hat in den vergangenen Jahren gleich drei E-Bikes vorgestellt, die neben einem zwar ungewöhnlichen, aber dennoch schicken Design auch einige innovative Ideen boten. Zu einer Umsetzung für den Endkunden kam es zwar nicht, aber vielleicht holt Ford das in Zukunft mit einem neuen Entwurf ja noch nach.

Welche Typen von E-Bikes gibt es eigentlich? Hier die sechs gängigsten Varianten:

Die E-Bikes von Kia

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Kia
Das „Kia Electric Bicycle“, kurz KEB, wurde auf dem Genfer Autosalon 2014 in zwei Varianten gezeigt: als Citybike und Mountainbike. In Serie ging es ebenso wenig wie das später vorgestellte K Velo.

"The Power to Surprise" - so lautet der Slogan von Koreas ältestem Fahrzeughersteller, der Kia Motors Corporation. In der Vergangenheit hat uns Kia mehrmals mit E-Bikes überrascht - allerdings handelte es sich auch hier lediglich um Prototypen, von denen keine in Serie gingen.

2014 präsentierte Kia auf dem Genfer Autosalon das Kia Electric Bicycle, kurz KEB. Dieses wurde sowohl als Citybike wie auch als Mountainbike gezeigt, wobei beide von einem 250 Watt-Motor am Hinterrad angetrieben werden sollten. Der wechselbare Lithium-Ionen-Polymer-Akku (36 Volt, 10 Ah) sollte wechselbar sein und eine Reichweite von bis zu 40 Kilometern bieten.

Eine beinahe doppelt so hohe Reichweite versprach das im darauffolgenden Jahr vorgestellte K Velo, welches auch wieder als 28 Zoll-Citybike sowie als 27,5 Zoll-Mountainbike erhältlich sein sollte. Was die beiden 20 Kilogramm schweren E-Bikes aber leider nie waren.

Das bestätigt auch Kias Pressesprecherin, Susanne Mickan: "Die genannten Prototypen wurden in erster Linie für Messen und andere öffentliche Veranstaltungen entwickelt. Es ist jedoch nicht geplant, damit in die Serienproduktion zu gehen." Ziel sei vielmehr der Test von Fertigungsverfahren aus der Automobilindustrie im Fahrradbau gewesen. So kamen bei der Produktion des K Velo statt des sonst üblichen Hydroforming ein besonderes Metall-Stanzverfahren sowie ein automatisierter Schweißprozess zur Anwendung. Dies gebe den Entwicklern mehr Möglichkeiten bei der Konzeption des Rahmens.

Fremd dürfte der Fahrradbau für Kia übrigens nicht sein: Die koreanische Firma wurde 1944 als Fahrradhersteller gegründet. Dennoch muss uns Pressesprecherin Mickan enttäuschen: "Aktuell gibt es auch keine Pläne, neue E-Bikes vorzustellen."

Fazit: Kia zeigte vier sehr alltagstaugliche E-Bikes, deren Umsetzung in Serie daher auch viel wahrscheinlicher hätte scheinen können, als es beispielsweise bei der Audi-Studie zum Wörthersee der Fall war. Doch bei allen handelte es sich nur um Prototypen. Derzeit und in näherer Zukunft wird Kia wohl keine weiteren E-Bikes produzieren.

Das E-Bike von Lexus

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Lexus
Das Hybrid Drive von Toyota-Tochter Lexus ist bereits ein Opa: 2009 wurde es als Showcase präsentiert, in Serie ging es aber nicht. Auch danach wurden Elektrofahrräder seitens Lexus nicht weiter verfolgt.

Lexus ist im Automobilbereich das Premium-Segment der Marke Toyota. Weiter unten zeigen wir auch Toyotas Vorstoß im Bereich E-Bike, doch auch Lexus selbst zeigte der Öffentlichkeit 2009 eine eigene Kreation zum Thema Elektrofahrrad.

Das 17 Kilogramm leichte Lexus Hybrid Drive mit futuristisch anmutendem Carbonrahmen und Zahnriemenantrieb unterstütz die Trittkraft des Fahrers durch einen 240 Watt starken Vorderradantrieb. Im Betrieb lässt sich zwischen einem Öko- und einem Power-Modus wechseln, eine spezielle Funktion zur Energierückführung sollte dafür sorgen, dass kinetische Energie beim Bremsen zurück in den Akku geschleust wird.

Doch der Leser wird es an dieser Stelle wahrscheinlich schon vermuten: Auch beim Lexus Hybrid Drive handelte es lediglich um einen Showcase, der nicht für die Produktion gedacht war.

Fazit: Die Gründe, weshalb das Lexus Hybrid Drive nicht in Serie ging, kennen wir nicht. Wir vermuten aber, dass der Preis für das E-Bike aufgrund der Komponenten zu hoch gewesen wäre, als dass es sich damals am Markt hätte durchsetzen können.

Das E-Bike von Opel

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Opel
Wie einige der anderen nie umgesetzten Konzept-Bikes von Autoherstellern wurde auch das Opel RAD e auf dem Genfer Autosalon präsentiert. Es sollte allerdings hauptsächlich eine Brücke aus der Vergangenheit in die Zukunft schlagen, eine Marktreife war nicht vorgesehen.

Auch Opel begann Ende des 19. Jahrhunderts als Fahrradhersteller. Zum 150-jährigen Firmenjubiläum sollte dann eine Hommage an die Vergangenheit entstehen, die gleichzeitig eine Brücke in die Zukunft schlägt: Die Rüsselsheimer präsentierten auf dem Genfer Autosalon 2012 ihre Interpretation eines E-Bikes:

Das Rad e wirkt ähnlich futuristisch wie die Konzepte von Lexus oder auch Ford, es greift im Design Opel-typische Formen und Symbole auf und soll laut Opel das erste nach Automobil-Prinzipien konstruierte Elektrofahrrad gewesen sein. Der verbaute 250 Watt-Motor sollte Tritt-Unterstützung bis 25 km/h und Reichweiten bis zu 145 Kilometern ermöglichen.

"Es ist allerdings bisher bei der Studie geblieben", klärt Michael Blumenstein aus der Opel-Produktkommunikation auf. "Dennoch räumt Opel dem elektrischen Fortkommen größte Bedeutung ein."

Wir hoffen also, dass es weitere Pläne gibt, Opel möchte allerdings derzeit keine Informationen zu zukünftigen Projekten im Bereich Zweirad preisgeben.

Fazit: Das vor fünf Jahren in Genf gezeigte E-Bike ging leider nicht in Serie. Die momentan recht vagen Aussagen seitens Opel lassen aber die Deutung zu, dass womöglich für die Zukunft weitere zweirädrige Lösungen im Bereich Elektromobilität zu erwarten sein könnten.

Die E-Bikes von Peugeot

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Peugeot
Peugeot brachte 2011 zwei Pedelecs auf den Markt, 2012 folgten sechs neue Modelle und für 2017 haben die Franzosen sogar fünfzehn E-Bikes im Portfolio. Eines davon ist das AE21.

Der Autohersteller Peugeot war eigentlich schon immer und zuallererst ein Fahrradhersteller. Peugeots Geschichte begann 1882 mit der Entwicklung des "Grand-Bi", einem Hochrad, das trotz umständlicher Bedienung und dem stolzen Preis ein echter Erfolg wurde. Vier Jahre später startete die Serienproduktion von Fahrrädern mit gleichgroßen Rädern und Kettenantrieb. Und weitere 125 Jahre später, im Jahr 2011, bringt Peugeot mit E-City Nexus 3 und E-City Nexus 8 seine ersten E-Bikes auf den Markt:

2012 erweitert Peugeot sein Fahrradangebot in allen Bereichen, also auch bei den E-Bikes. Insgesamt sechs neue Modelle bringen die Franzosen auf den Markt, fünf davon mit einem Mittelmotor von Panasonic, das Einsteigermodell mit Frontantrieb. Die Preise lagen zwischen 1499 Euro für das CE131 und 2799 Euro für das damalige Top-Modell CE51.

Für 2017 wurde die Produktpalette erneut umfangreich überarbeitet, wobei Peugeot nach Aussage ihres Leiters Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Ulrich Bethscheider, besonderen Wert auf hochwertige Komponenten und Bosch-Antriebe gelegt hat. In den Kategorien Urban, Allure, Touring und Mountainbikes bietet Peugeot nun 15 neue E-Bikes an, wobei erstmals neben den 25 km/h-Varianten auch S-Pedelecs, also auf 45 km/h beschränkte E-Bikes, angeboten werden.

Sämtliche der 15 Peugeot-Elektrofahrräder, darunter die City-/Urban-Bikes ec01, ec02 und ec03, die Mountainbikes efb01, em01 und em02, das Tourenbike et01 sowie das Lastenbike AE21, zeigen wir Ihnen hier:

Fazit: Peugeot ist seit jeher ein Fahrradhersteller und will das auch in Zukunft bleiben. Gerade den deutschen Markt schätzen die Franzosen und setzen daher bei ihren Modellen auf hochwertige Komponenten, die bei deutschen Kunden bekannt und vor allem geschätzt sind. Peugeot möchte auch in den kommenden Jahren mit seinen E-Bikes Menschen erreichen, die vielleicht früher schon einmal ein Peugeot-Fahrrad hatten, die heute ein Auto von Peugeot fahren oder die einfach an E-Bikes Interesse haben.

Worauf es bei E-Mountainbikes ankommt, zeigen wir Ihnen hier:

Die E-Bikes von Piaggio

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Piaggio
Das Piaggio Wi-Bike Active ist eine von vier Spielarten der aktuellen E-Bike-Flott des italienischen Herstellers.

Zugegeben, Piaggio kennt man eigentlich eher als Zweiradhersteller denn als Autobauer. Doch neben der kultigen Vespa bauen die Italiener auch den Kleintransporter Porter - und der hat vier Räder und einen Verbrennermotor, kann also als Auto gelten. Und deshalb führen wir Piaggio in dieser Liste von Automobilherstellern auch auf, zumal die bereits 1884 gegründete Firma aus Pontedera mit dem Wi-Bike auch tatsächlich ein E-Bike im Produktportfolio hat.

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Im Unterschied zu vielen anderen hier gezeigten E-Bikes wird das Wi-Bike nicht von einem Panasonic- oder Bosch-Motor angetrieben, sondern von einem von Piaggio selbst entwickelten 250 W-Motor, der von einen 400 Wh-Akku gespeist wird und somit eine Reichweite von bis zu 120 Kilometern möglich machen soll. Auch sonst hat Piaggio viele eigene Ideen entwickelt und umgesetzt. So erhält das Display die angezeigten Information via Nahfeldkommunikation (NFC), besitzt einen USB-Port umd das Smartphone zu laden und Bluetooth-Konnektivität, um Diagnosen durchzuführen.

Da die Komponenten aufeinander abgestimmt sind, reicht es, beim Abstellen das Display mitzunehmen, schon lässt sich das Wi-Bike nicht mehr nutzen. Sollte es dennoch geklaut werden, dient ein integriertes GPS-Modul der Ortung des Fahrrads.

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Piaggio
Das Wi-Bike Comfort Plus mit Leder am Lenker und Sattel.

Das Piaggio Wi-Bike ist in vier Ausstattungsvarianten erhältlich: Comfort (Shimano Deore: 3399 Euro; Nuvinci N360: 3799 Euro) entspricht der Standardvariante, bei Comfort Plus (3899 Euro) werden hochwertigere Materialien wie Leder oder Chrom verwendet, außerdem bietet die Plus-Version eine elektronische Geschwindigkeitseinstellung.

Die Baureihe Active (Shimano Deore: 3399 Euro; Nuvinci N360: 3799 Euro) besitzt ein sportlicheres Design und bietet drei Antriebsmodi: rein mechanisch, unterstützend und elektronisch geregelt. Die Active Plus-Variante (4199 Euro) setzt wiederum auf höherwertigere Materialien beim Sattel und den Griffen sowie auf eine aufwendigere Lackierung.

Fazit: Piaggio mag nun nur mehr oder weniger als wirklicher Autohersteller gelten. Fakt ist, dass sie für motorbetriebene Fahrzeuge bekannt sind und trotzdem auch ein E-Bike anbieten. Dieses kommt in vier unterschiedlichen Varianten und kostet zwischen 3399 und 4199 Euro.

Das E-Bike von Porsche

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Porsche
Das Porsche Hybrid RS war zwar beeindruckend, aber nicht unbedingt originell: Man nehme die leichtesten und hochwertigsten Bauteile und schraube sie zusammen, fertig ist ein imposantes, aber eben auch teures E-Bike, das auch andere Produzenten genauso bauen könnten.

Nach dem Cayenne S Hybrid, dem 911 GT3 R Hybrid und der Konzeptstudie 918 Spyder zeigte Porsche der Öffentlichkeit im Jahr 2010 noch ein viertes Mitglied seiner Elektroflotte: das E-Bike Hybrid RS.

Dabei handelte es sich um ein Pedelec mit Carbon-Rahmen und Hinterradnabenmotor, das laut Hersteller lediglich 16 Kilogramm wiegen sollte. Die Motorleistung war mit 450 Watt und die Reichweite mit 50 Kilometern angegeben. Bei den sonstigen Komponenten hatte Porsche mit Magura Marta Scheibenbremsen, SRAM X-0 Schaltung und Vollfederung auf eine hohe Qualität gesetzt. Besonders auszeichnen sollte das Hybrid RS die Steuerung der Motorunterstützung per WLAN von einem Smartphone aus sowie andersrum die Anzeige von Akkustand und Geschwindigkeit in dessen Display.

Ursprünglich hatte Porsche in Aussicht gestellt, dass das Hybrid RS in den Handel kommen sollte - auch wenn es natürlich nicht gerade günstig gewesen wäre. Angeblich aus Kostengründen ging das Porsche E-Bike dann aber doch nicht in Serie, weshalb heute kein Porsche-Pedelec käuflich zu erwerben ist.

Nadine Cornehl, Leiterin Kommunikation bei der Porsche Design GmbH, lässt uns aber wissen, dass seitens Porsche durchaus Überlegungen gemacht werden. Weitere Infos gibt es dazu allerdings nicht. Wir bleiben also gespannt, ob in einer der kommenden Bike-Generationen der Stuttgarter womöglich doch auch ein E-Bike dabei sein wird.

Fazit: Porsche hatte vor sieben Jahren ein elektrisches Fully vorgestellt, das mit dem als Trinkflasche getarnten Akku recht sportlich daherkam. Entgegen der ursprünglichen Aussage ging es aber nicht in Serie. Ob in naher Zukunft eine Alternative der Zuffenhausener zu erwarten ist, können wir im Moment noch nicht sagen.

Die E-Bikes von Škoda

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Škoda
Das Škoda E-Bike mit dem Shimano Steps-Motor E6000 gibt es als schicke Herren- und Damenversion. Allerdings nur in Tschechien.

2013 zeigte Škoda mit dem Green E Line ihr erstes Elektrofahrrad mit einem 250 Watt-Hinterradnabenmotor und einer Reichweite von bis zu 105 Kilometern. In der jetzt aktuellen Kollektion 2017/2018 wird das Nachfolgemodell angeboten, das einfach auf den Namen Škoda eBike hört.

Für das als Damen- und Herrenversion erhältliche E-Bike wählt Škoda Rahmen, einzelne Komponenten und das Design aus, die Produktion erfolgt dann durch einen renommierten Lieferanten, wie Škoda auf Nachfrage mitteilt.

Das große Problem am Škoda eBike: Es ist nur in Tschechien erhältlich.
Škoda verspricht allerdings, derzeit Möglichkeiten zu prüfen, wie das E-Bike-Angebot in Zukunft ausgebaut werden kann. Dann wird es vielleicht auch in Deutschland zu kaufen sein.

Fazit: Ja, Škoda produziert E-Bikes. Aber nein, in Deutschland können sie derzeit nicht gekauft werden. Vielleicht ändert sich das in Zukunft, bisher gibt es aber keine Informationen dazu.

Das E-Bike von Smart

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Smart
Das Smart-E-Bike war nicht nur vom Design passend zum automobilen City-Flitzer. Es konnte auch an dessen Heck befestigt werden.

Kaum ein anderes E-Bike wurde mit so viel Spannung erwartet wie das Smart-E-Bike. Das erste E-Bike eines deutschen Automobilherstellers wurde für das Frühjahr 2012 angekündigt - und ab Juni waren auch tatsächlich die ersten Modelle auf den Straßen unterwegs.

Das Smart E-Bike machte optisch direkt einen guten Eindruck, aber auch mit den Anbauteilen konnte das Rad überzeugen: hydraulische Scheibenbremsen von Magura, ergonomische Griffe und Pedale von Ergon, eine Lichtanlage von Busch & Müller im Smart-Design. Die Leistung des Akkus betrug 423 Wh, der Hinterradnaben-Elektromotor des Herstellers BionX nutzte seine 250 Watt Nominalleistung zuverlässig und geschmeidig. Damit betrug die Reichweite des sportlich-agilen E-Bikes bis zu 100 Kilometer - und veranlasste den Hersteller zu diesem lustigen Werbeclip:

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Nach drei Jahren wurde das 2849 Euro teure Smart E-Bike dann im Jahr 2015 allerdings eingestellt. Heute ist es deshalb nur noch gebraucht für um die 1500 Euro auf den bekannten Online-Gebrauchtbörsen zu haben.

Im Moment gibt es seitens Smart keine Planungen, nochmals ein E-Bike zu produzieren. Der Fokus liege derzeit auf den Elektro-Smarts mit vier Rädern. Ganz ausschließen will der Hersteller zukünftige Pedelec-Produktionen allerdings auch nicht.

Fazit: Drei Jahre lang war das Smart E-Bike tatsächlich im Handel und machte einen guten Eindruck. Heute ist es nur noch auf dem Gebrauchtmarkt zu finden. Eine Neuauflage ist seitens Smart derzeit nicht geplant.

Was es beim Gebrauchtkauf von E-Bikes zu beachten gibt, erklären wir hier:

Die E-Bikes von Subaru

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Subaru
Das 28 Zoll-Pedelec von Subaru ist als Damen- und Herrenrad verfügbar. Die Herrenversion des E1 ist in Sparkling Iron matt, die Damenvariante in Nachtblau matt lackiert.

Subaru, bekannt für seine Allradfahrzeuge, baut auch Fahrräder. Mittlerweile haben die Fahrräder aus der City-Reihe zwar keinen Allradantrieb, aber doch Unterstützung durch Shimano Steps-Motoren bekommen. Unter dem Namen Subaru E1 bietet der japanische Hersteller nun ein E-Bike in einer Damen- sowie in einer Herrenvariante.

Der Lithium-Ionen-Akku mit 418 Wh ist bei beiden Modellen komplett im Vorderrahmen integriert, was einen besseren Schwerpunkt und damit ein direkteres Fahrverhalten zur Folge haben soll. Er lässt sich innerhalb von zwei Stunden auf 80 % laden, 100 % erreicht er nach vier Stunden. Damit wird der 3,2 Kilogramm leichte Shimano Steps-Motor angetrieben, der neben der Antriebsunterstützung auch eine Schiebehilfe beim Gehen neben dem Rad möglich macht.

Der Rahmen des auf 28 Zoll Mach 1 Neo Disc-Rädern rollenden E-Bikes ist aus 6061 Aluminium geformt, als Schaltung kommt die Shimano Nexus 8-Gang Nabenschaltung zum Einsatz. Bei den Bremsen setzt Subaru auf Shimano Scheibenbremsen (je 180 mm), bei der Gabel handelt es sich um die Suntour NCX-D 63mm Lockout. Die Räder der Subaru BikeLine werden von der Firma JBS (Eigenmarke Drössiger) in Deutschland hergestellt, speziell lackiert und mit den Subaru-Dekoren bestückt.

Das Subaru E1 ist in vier Herrenrahmen-Größen sowie drei Damenrahmen-Größen erhältlich und wiegt etwa 21,3 Kilogramm. Die verfügbaren Farben sind Sparkling Iron matt mit schwarzem Dekor und Nachtblau matt mit weißem Dekor, die Preisempfehlung des Herstellers liegt bei 2549 Euro.

Obwohl Subaru ihre BikeLine eher als ein Marketinginstrument für die Händlerbetriebe sehen, sodass diese im Autohaus das Original-Zubehör zum Transport von Fahrrädern zeigen können, nutzt der Hersteller die E-Bikes natürlich auch als einen zusätzlichen Absatzkanal.

Entsprechend sind auch für die kommende Jahre E-Bikes geplant, wobei hier noch keine genaueren Informationen erhältlich sind.

Fazit: Subaru hat mit seiner BikeLine outdoor-affine Aktive und Familien im Blick und will den wachsenden Markt an E-Bike-Interessierten auch weiterhin bedienen. Neben dem E1 können wir daher in den kommenden Jahren sicherlich noch weitere E-Bikes erwarten.

Das E-Bike von Toyota

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Toyota
Toyotas PAS-WITH wurde zusammen mit Yamaha entwickelt, es ging aber mehr um ein Ausprobieren denn um Serienreife.

Auch Toyota präsentierte 2011 ein E-Bike. Der Name war allerdings sehr gewöhnungsbedürftig: PAS-WITH heißt das E-Bike, das sie zusammen mit Yamaha auf der Tokyo Motor Show vorstellten.

Wie auch beim ebenfalls vorgestellten E-Dreirad EC-Miu ging es allerdings weniger um die persönliche Freizeit-Fortbewegung auf dem eigenen E-Bike, sondern vielmehr um zukünftige Konzepte einer Pendler-Infrastruktur, in der das gemeinsame Nutzen von Transportmitteln im Mittelpunkt steht.
Daher sollten sich die Nutzer via Smartphone und WLAN-Verbindungen in Toyotas Smart-Center einloggen können, um die nächste Aufladestation zu finden, weitere Leihfahrzeuge zu reservieren oder auch Rechnungen zu begleichen.

Mit der damaligen Konzeptstudie wurden außerdem Komponenten für zukünftige Hybridantriebe genauer untersucht, wie Thomas Heidbrink, Pressesprecher Produkt bei Toyota, verrät. Diese Fingerübungen der Ingenieure sollten dann wertvolle Erkenntnisse für den späteren Automobilbau liefern.

Heute testet Toyota in Grenoble verschiedene Last-Mile-Lösungen, derzeit geht es dort allerdings hauptsächlich um elektrische Kleinstautomobile, beispielsweise der Toyota i-Road. Durch die Kooperation mit lokalen Stromanbietern und einer App für Grenobles Infrastruktur sollen hier Erfahrungen gesammelt werden, die dann wiederum in zukünftige Entwicklungen mit einfließen. In diesem Rahmen könnten wir uns vorstellen, dass in absehbarer Zeit auch E-Bikes integriert werden.

Letztlich wird es sich aber wohl auch dabei nur um Prototypen handeln. Zwar seien Last-Mile-Lösungen wichtig, Toyota sehe aber insgesamt wenig Sinn darin, selbst zum Fahrradhersteller zu werden.

Fazit: Toyota hatte nie vor, ein E-Bike für den Massenmarkt zu entwickeln. Bisherige oder zukünftige Konzepte dienen eher der Übung oder der Generierung von neuen Erkenntnissen. Entsprechend werden wir wohl auch in Zukunft kein Toyota E-Bike kaufen können.

Die E-Bikes von Volkswagen

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Volkswagen
Der namenlose Entwurf aus dem Jahr 2015 hätte vor allem mit dem ABS punkten können. Der Ansatz wurde von VW aber nicht weiter verfolgt.

Auf der Volkswagen eigenen Ausstellung Drive in Berlin präsentierte VW 2015 neben den Neuheiten aus der Automobilentwicklung auch einen E-Bike-Prototypen. Zwar erregte dieser deutlich weniger Öffentlichkeit als beispielsweise das Audi E-Bike Wörthersee, doch einige Details des VW-Pedelecs waren durchaus erwähnenswert.

So hat Volkswagen den Elektromotor mit automatischem 8-Gang-Getriebe selbst entwickelt und auch sonst viel Know-How aus dem Automobilbereich in das E-Bike gesteckt, beispielsweise die Lichtanlage mit Abblend-, Fern- und Bremslicht. Das beeindruckendste Merkmal ist allerdings das Antiblockiersystem, das sich sonst bis dahin an keinem Fahrrad fand. Der Grund: Es scheiterte an der Größe des ABS-Bauteils. Die Entwicklung des im VW-E-Bike verbauten Antiblockiersystems gelang allerdings nicht Volkswagen, sondern dem Bremsenhersteller Break Force One (BFO) aus Tübingen.

Da VW den vorgestellten Prototypen nicht als Serie auf den Markt bringen wollte, stellt BFO ihr ABS-System mittlerweile auch anderen Herstellern zur Verfügung. Mehr Informationen zum System und der Funktionsweise finden Sie hier.

Damit ging es dem namenlosen Entwurf aus dem Jahr 2015 genauso, wie dem bereits fünf Jahre vorher vorgestellten VW Bik.e. Dieses klappbare City-Bike konnte auf die Größe eines Autoreifens zusammengefaltet werden und bequem im Kofferraum transportiert werden. Trotz des sympathischen Rahmenentwurfs blieb allerdings auch dieses nur eine Studie.

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Volkswagen
Dem sympathischen Lächeln des Bik.e hätte der Kunde doch bestimmt nicht widerstehen könnten - womöglich sah VW das aber anders, jedenfalls ging das Bike.e nicht in Serie.

Fazit: VW stellte Ende 2015 bereits das zweite E-Bike vor. Dieses konnte neben einem funktionalen Design vor allem damit glänzen, als erstes E-Bike über ABS zu verfügen. Zur Marktreife kam es dennoch nicht.

Fazit E-Bikes von Autoherstellern

Vierzehn Automobilhersteller haben wir in diesem Artikel betrachtet. Mehr als die Hälfte, nämlich 8 von ihnen, haben in der Vergangenheit Prototypen oder Konzeptstudien für ein E-Bike präsentiert, diesen Ansatz aber nicht weiterverfolgt. Dazu gehören Audi, Ford, Kia, Lexus, Opel, Porsche, Toyota und Volkswagen.

Ein Hersteller, Smart, hatte ein eigenes E-Bike zur Marktreife gebracht und dieses drei Jahre lang, von 2012 bis 2015, auch verkauft. Im Moment sind Smart E-Bikes aber nur noch gebraucht zu haben.

Ein weiterer Hersteller, Škoda, hat derzeit zwar ein E-Bike im Programm, bislang gibt es dieses aber nur in Tschechien zu kaufen.

Damit sind es zehn Automobilhersteller, die zwar Elektrofahrräder vorgestellt oder sogar hergestellt hatten, deren E-Bikes wir aber nicht kaufen können. Das ist gerade deshalb schade, weil darunter einige Pedelecs zu finden waren, die das Herz eines jeden E-Bike-Interessierten hätten höher schlagen lassen, beispielsweise die Audi Konzeptstudie "Wörthersee".

Von den vierzehn Herstellern verbleiben also vier: BMW, Peugeot, Piaggio und Subaru. Sie bauen tatsächlich E-Bikes, die wir in Deutschland auch kaufen können. Während BMW mit dem Cruise e-Bike nur ein Modell im Programm hat, bietet Subaru das E1 sowohl in einer Damenversion als auch in einer Herrenvariante an. Piaggios Wi-Bike ist als Comfort- oder Active-Variante erhältlich, jeweils lässt sich wenn gewünscht noch eine Plus-Ausstattung ordern. Und zuletzt Peugeot: Der französische Hersteller hat - ganz der eigenen Tradition als Fahrradproduzent folgend - gleich vierzehn Pedelecs und zwei S-Pedelcs im Angebot. Darunter: Acht City-/Urban-Bikes, fünf Mountainbikes, zwei Tourenräder und ein Lastenrad.

Tatsächlich kommen bei einigen der vorgestellten E-Bikes, allen voran bei den Konzeptstudien, Materialien, Komponenten und Fertigungstechniken aus dem Automobilbereich zum Einsatz. Teilweise wird dabei sogar die konzerneigene Expertise genutzt, um Bauteile wie den Motor selbst zu produzieren. In den meisten Fällen greifen aber auch die E-Bikes von Autoherstellern auf Teile von bewährten Zulieferern zurück, beispielsweise Bosch oder Panasonic beim Motor und Shimano oder SRAM bei Bremsen und Schaltung. Gerade bei Serienbikes macht das natürlich auch Sinn und das Verbauen von bewährten Komponenten sorgt einerseits für Zuverlässigkeit, andererseits wirkt es sich auch positiv auf den Preis aus.

Mit Blick auf die gesellschaftliche und ökonomische Zukunft überlegt nicht nur die Politik, wie sich Mobilität verändern muss. Auch die Automobilhersteller sind gezwungen, sich angesichts Einfahr-Restriktionen in Großstädten oder Feinstaubalarmen Mobilitätskonzepte für die nähere und fernere Zukunft zu überlegen. Toyota nutzt bei seinem Grenoble-Projekt eine ganze Stadt für ihre Forschung, doch auch andere Autohersteller überlegen sich verschiedene Last-Mile-Lösungen. Ziel könnte es damit sein, mit dem eigenen Auto zwar in Richtung des Arbeitsplatzes zu fahren, es dann aber zu parken und den letzten Kilometer zur Arbeit anders zurückzulegen. Audi hat sich dafür beispielsweise ein Skateboard überlegt, das in der Stoßstange des Q3 transportiert wird. Elektro-Scooter sind ebenfalls eine Alternativ, hier forscht beispielsweise Hyundai mit ihrem Ioniq Scooter Concept. Ford und VW hatten Konzeptstudien zu klappbaren E-Bikes vorgestellt, das Smart-Pedelec ließ sich am Heck des Kleinstwagens transportieren.

Wir können sicherlich gespannt sein, welche Lösungen sich bewähren. Und ebenso gespannt sind wir, welche E-Bikes in diesem Rahmen wohl noch so auf uns zu kommen. Und ob wir sie nur bestaunen, oder auch tatsächlich kaufen werden können.

Die spannendsten E-Bike-Neuheiten

Es muss gar kein E-Bike eines Autoherstellers sein? Welche E-Bike-Neuheiten das Jahr 2017 sonst so mit sich bringt, sehen Sie in dieser Fotostrecke:

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