Das Rennrad soll für mehr Menschen zugänglicher werden – Dank E-Antrieb. Diesen Ansatz verfolgt Cannondale mit dem neuen Synapse NEO.
Das Rennrad soll für mehr Menschen zugänglicher werden – Dank E-Antrieb. Diesen Ansatz verfolgt Cannondale mit dem neuen Synapse NEO.
kurz und knapp
„Wir wollen das Rennrad demokratischer machen!“ So lautet die ungewöhnliche Begründung von Cannondale für das Synapse NEO – das erste Rennrad mit E-Antrieb der Kult-Marke. Demokratisch bedeutet bei Cannondale, dass mehr Menschen mit einem Rennrad fahren können, Menschen, deren Fitness oder Gesundheit nicht zulässt, auf einem normalen Rennrad in einer Gruppe mitzuhalten.
Das neue Synapse NEO basiert auf dem Disc-Tourer Synapse. Fahrerhaltung und Handling des Synapse NEO orientieren sich an Cannondales Marathon-Rennrad. Dazu packt Cannondale einen Active Line Plus Antrieb der 3. Generation von Bosch. Der Bosch-Antrieb ist leistungsstark – und entkoppelt komplett, wenn man schneller als 25 Km/h unterwegs ist und die Unterstützung des Motors endet.
Dazu steckt im Unterrohr des Synapse NEO ein Akku mit 500Wh – was eine sehr große Reichweite verspricht. Mit diesen Zutaten soll das neue Synapse NEO seinen Fahrer wirksam unterstützen, die Reichweite soll kein Thema sein, und trotzdem soll der Motor nicht negativ spürbar sein, wenn man mit höheren Geschwindigkeiten pedaliert.
Bei einer ersten, ausgiebigen Testfahrt konnte ein durchaus skeptischer Testredakteur unseres Schwestermagazin RoadBIKE seine ersten Erfahrungen mit dem Cannondale Synapse NEO sammeln. Fazit: Man sitzt wie auf einem komfortablen Rennrad, die Lenkung reagiert wie bei einem laufruhigen Rennrad, das Synapse NEO hat also schon viel mit einem Rennrad gemeinsam. Das liegt auch daran, dass Cannondale nur 32 mm breite Reifen in nicht zu breiten 28-Zoll-Felgen montiert – so bleibt das Fahrgefühl im Kern Rennrad-typisch.
Die interessanteste Erfahrung aber war: Der Motor verleitet einen nicht – wie vorab vermutet – dazu, locker zu machen und sich entspannt zurückzulehnen. Ganz im Gegenteil motiviert er einen, man fährt das Synapse NEO immer mit Druck, und man bewegt sich daher auch häufig über 25 Km/h, fährt also ohne Unterstützung des Motors. Dabei ist dann auch tatsächlich kein Widerstand verursacht durch Motor und Getriebe spürbar – man fährt das Synapse NEO daher gern mit Tempo.
Allerdings spürt man das Mehrgewicht des Synapse NEO deutlich: Es lässt sich nicht so leichtfüßig in enger Kurven legen, das ganze Handling wirkt sehr ruhig. Cannondale hat noch keine Angaben zum finalen Gewicht gemacht, es dürfte aber zwischen mindestens 16, eher 18 Kilo liegen.
Den „demokratischen“ Ansatz haben die Entwickler von Cannondale beim Synapse NEO auch so verstanden, dass es möglichst bezahlbar sein sollte. Das günstigste Modell Synapse NEO 3 mit Ausstattung auf Niveau der Shimano-Gruppe 105 soll 3299 Euro kosten.
Für ein E-Rennrad ist das derzeit tatsächlich recht günstig. Um diesen Preispunkt zu erreichen, verwendet Cannondale beim Synapse NEO einen Rahmen aus Aluminium. Das passt aber ohnehin gut zum Konzept – denn neben den eingangs erwähnten Quereinsteigern, die sich dank Motor überhaupt erst auf ein Rennrad trauen, hat das Synapse NEO großes Potenzial als schneller Begleiter für Pendler oder Commuter.
Insgesamt wird es vier Modelle vom Synapse NEO geben. Die Versionen Synapse Neo 1, 2 und 3 kommen alle mit 28-Zoll-Laufrädern und 32 mm breiten Reifen, orientieren sich also am Touren-Rennrad. Das Synapse NEO SE kommt mit 27,5-Zoll-Rädern und 47 mm breiten Reifen, es geht also eher in Richtung Gravel-Bike.
Synapse NEO 1
Synapse NEO 2
Synapse NEO 3
Synapse NEO SE
(Alle Angaben laut Hersteller)