Der Performance Line ist Boschs E-Bike Antrieb Dauerbrenner. Er ist der E-Bike-Motor, den Bosch mittlerweile am längsten in unveränderter Form im Portfolio hat. Zur Saison 2014 führten die Schwaben den Antrieb für den Touren- und Trekking-Einsatz ein, 2020 gab's eine komplett überarbeitete neue Version. Seit 2022 sind die Schwaben im Digitalmodus und koppeln die Drive Unit mit dem Smarten System oder im neuen eBike System2.
Was ist der Bosch Performance Line?
Seit 2011 ist Bosch mit seiner eBike-Sparte am Start und revolutionierte den E-Bike-Markt. Mit dem ersten Mittelmotor, dem Classic, starteten die Schwaben. Aus diesem Grundmodell entwickelte Bosch im Laufe der Jahre auf den jeweiligen Einsatzbereich hin spezifizierte Antriebe. 2014 kam die erste Performance Line Drive Unit auf den Markt. Der Mittelmotor mit damals 60 Nm für Kettenschaltungen bzw 50 Nm für Nabenschaltungen zeigte von Beginn an eine rundum ausgewogene Performance. Darüber hinaus gab’s ab 2014 auch eine 45 km/h Variante des Performance Line.
2020 Bosch Performance Line Update Gen. 3
Fürs Modelljahr 2020 erfuhr der Touren und Trekking-Antrieb Performance Line eine Frischzellenkur und reduzierte Gewicht und Volumen. Nur noch 3,2 Kilogramm bringt der Motorblock, bei Bosch Drive Unit genannt, inzwischen auf die Waage. Das Gewicht der Vorgängerversion gab Bosch noch mit knapp 4,0 Kilogramm an. Auch in puncto Geräuschkulisse hat sich die aktuelle Drive-Unit verbessert und ist deutlich leiser. Das fiel unserem Chefredakteur Björn Gerteis bei ersten Testfahrten schon damals auf: "Beim neuen Performance Line setzt Bosch das fort, was sie beim Active Line vor wenigen Jahren erfolgreich geschafft haben – nämlich einen bestehenden Motor in Sachen Gewicht, Größe, Lautstärke und Performance zu optimieren. Der Motor ist, kompakt, leise – und dabei auch noch kräftig."
Außerdem hat Bosch auch an der Lautstärke der neuen Performance Line gearbeitet und diese um einiges leiser gemacht, was ELEKTROBIKE-Redaktionsleiter Björn Gerteis bei ersten Testfahrten sehr gut gefiel: "Beim neuen Performance Line setzt Bosch das fort, was sie beim Active Line vor wenigen Jahren erfolgreich geschafft haben – nämlich einen bestehenden Motor in Sachen Gewicht, Größe, Lautstärke und Performance zu optimieren. Der Motor ist klein, kompakt, leise – und dabei auch noch kräftig."
Höheres Drehmoment seit 2020
Das maximale Drehmoment der immer noch aktuellen Performance Line Drive Unit, die bis 25 km/h unterstützt, liegt laut Bosch bei 65 Newtonmeter und damit leicht über dem Vorgängermodell mit maximal 63 Newtonmetern. Die maximale Unterstützung des Antriebs gibt der Hersteller mit 300 Prozent an – gegenüber 275 Prozent beim bisherigen Performance Line Antriebs.
Seine Kraft entfaltet der Motor bereits bei niedrigen Trittfrequenzen. Im oberen Trittfrequenzbereich unterstützt er bis jenseits von 120 Umdrehungen pro Minute.
CX Tuning: eMTB-Modus ab 2020 auch im Performance Line
Seit 2020 kommt in E-Mountainbikes mit dem neuen Bosch Performance Line auch der E-MTB-Modus zum Einsatz. Er unterstützt den E-Biker progressive – je kräftiger dieser in die Pedale tritt, desto mehr Kraft schießt der Motor zu. Bislang war der E-MTB-Modus nur im kräftigsten Bosch-Antrieb, dem Performance Line CX, verbaut.
2022: Smartes System
Der nächste Schritt zur Digitalisierung erfolgte: Was Bosch vor wenigen Jahren mit dem Smartphone Hub anstelle eines Displays anfing, setzten die Reutlinger mit dem Smarten System fort: Total Digital. Mit der eFlow App erlaubt Bosch zum ersten Mal einen intimen Eingriff ins Innere seines Systems durch den Nutzer: Die Fahrmodi können im Smarten System angepasst werden. Damit gaben die Schwaben dem Bedürfnis der E-Biker nach und öffneten einen bis dahin gehüteten Schatz. Mit dem Smarten System fügt Bosch auch eine Alarmfunktion und ein elektronische Schließanlage zum System hinzu.
eBike System2
Neu ist das eBike System 2, das die Komponenten miteinander vernetzt. Darüber hinaus verfügen die einzelnen Performance Line Systeme bei Bedarf über neue Fahrmodi: Sport oder eMTB sowie Tour oder Tour+; je nach Bike und Einsatzbereich.
Bosch ABS Gen. 2
2018 führte Bosch eine der im E-Bike-Mark sicher sinnvollsten Features ein: das Antiblockiersystem, kurz ABS. Die in einem kleinen grauen Kasten am Lenker befindliche Systemsteuerung des wirkvoll funktionierenden ABS-Systems kam beim Konsumenten allerdings nicht an: Zu teuer und zu hässlich, lauteten vielfach die Meinungen. Für 2022 nahm sich Bosch der Aufgabe abermals an und überarbeitete das ohnehin schon gut funktionierende ABS Gen. 1. Mit der 2. Generation verschwand die Steuerung an die Gabelscheide und wird nun auch für E-Mountainbiker interessant. Nach dem Motto "Näher am Limit" erlaubt das neue System eine noch flinkere Beweglichkeit im Vergleich zu einem herkömmlichen Bremssystem.
2020: Performance Line Speed
Neben der Cruise-Version mit Unterstützung bis 25 km/h bot Bosch den Performance Line Antrieb auch in einer Speed-Version (bis 45 km/h) für schnelle S-Pedelecs an. Das maximale Drehmoment betrug sogar 75 Newtonmeter, der Motor unterstützte bis 340 Prozent – umso kräftiger, je schneller der Biker unterwegs ist. Das Gewicht des alten Performance Line Speed betrug laut Bosch 2,9 Kilogramm.
2022: Leistungssteigerung der CX, Speed und CargoLine Antriebe
Nicht nur der aktuelle CX Gen. 4, sondern auch der S-Pedelec-Antrieb sowie der Cargoline-Antrieb erhielten ein Update: mit einem maximalen Drehmoment von jetzt 85 Nm verfügen die drei Bosch-Modelle über soviel Kraft wie nie zuvor.
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Tipps & Tricks: Kann ich den Performance Line Antrieb verbessern?
Grundsätzlich kann und soll man an Hard- und Software nicht herumbasteln. Dann erlischt die Gewährleistung. Dennoch kann man tatsächlich Einfluss auf die Performance des Performance Line Antriebssystems nehmen. Im Folgenden eine kleine Übersicht, wie man das recht einfach und ganz clever anstellen kann:
- Idealerweise pedaliert man im günstigsten Kadenzbereich (Trittfrequenz) ab mindestens 70 bis 100 U/min. Das wirkt sich extrem positiv auf die Effizienz des Antriebs und auf den Verschleiß des Antriebsstranges aus. Wer dies beherzigt, fährt länger mit Strom.
- Arbeite aktiv mit der Schaltung: hohe Übersetzung nur bergab, kleine Übersetzung grundsätzlich bergauf.
- Nutze die Unterstützungsmodi! Nach dem Motto: "Je steiler, desto mehr Motorpower" sollst du die maximale Motorpower auch nur dann wählen, wenn du sie benötigst. Also in erster Linie bergauf. Und denk dran: Man darf auch mal abschalten. Die allermeisten E-Bikes fahren auch ohne Unterstützung leicht.
- Fahre den Akku ruhig ganz leer. Der Memory-Effekt ist bei den heutigen Lithium-Ionen-Akkus Geschichte.
- Bewege dein E-Bike regelmäßig. Das fördert nicht nur deine Fitness, sondern auch die Lebensdauer des Akkus
- Pflege dein Bike regelmäßig, vor allem die beweglichen Teile wie die Kette.
- Die richtige Bereifung sowie der passende Luftdruck wirkt sich unmittelbar auf das Verbrauchsverhalten des Antriebssystems aus.
Tipps & Tricks: Kann ich einen Bosch Performance Line Antrieb selbst reparieren?
Nein. Hier hilft bei Problemen der Händler, der mit Bosch im regelmäßigen Kontakt steht. Dann wird dein Bosch-Motor auch wieder fit.
Tipps & Tricks: Wie lange hält ein Bosch Performance Line oder Bosch Performance Line CX Motor
Eine pauschale Antwort gibt es nicht. Das hängt im Wesentlichen von der Intensität der Nutzung, wie das Rad gefahren wird und von der Pflege ab. Wer das beherzigt, wird jahrelange Freude an seinem Rad haben.
