VW E-Bike-Studie mit ABS

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VW hat sich an das Thema E-Bike herangewagt und zwei optisch schicke Modelle als Konzept-Studien präsentiert. Die E-Bikes sehen aber nicht nur gut aus: mit dem ersten ABS für E-Bikes bieten Sie eine echte Innovation im E-Bike-Bereich.

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Foto: VW

VW hat sich dem Thema E-Bike dem Thema E-Bike angenommen. Herausgekommen sind Pedelecs, die optisch etwas hermachen, aber auch mit einer Menge technischer Raffinessen aufwarten.

Das Highlight: Das ABS!

Doch für die Entwicklung des ABS für E-Bikes sind in erster Linie nicht die VW-Ingenieure verantwortlich, sondern die Bremsen-Schmiede Break Force One (BFO) aus Tübingen.

Mit dem Antiblockiersystem ist BFO-Ingenieur Jakob Lauhoff und BFO-Geschäftsführer Frank Stollenmaier ein echter Coup gelungen. AN der Technologie tüfteln auch große Player schon sehr lange - allerdings ohne Erfolg.

BFO stellt auf der Eurobike 2016 sein ABS-System für E-Bikes vor. Serienreif. Update September 2016: Inzwischen hat BFO das ABS offiziell angekündigt - hier finden Sie die Infos dazu.

Auch Bosch hat ein E-Bike ABS vorgestellt. Im Juni 2017 stellte Bosch E-Bike ein ABS für Fahrräder vor, dass zuerst noch in einem Flottenversuch getestet werden soll, ab Sommer 2018 in Serie gehen soll.

ABS für E-Bikes

Ein Antiblockiersystem für E-Bikes bedeutet einen großes Plus an Sicherheit. Bei Autos und auch Motorrädern gehört das ABS mittlerweile zur Standard-Ausstattung. Bei Fahrrädern gab es noch kein System. Das scheiterte bislang meist an der Größe des ABS-Bauteils.

Mit einem völlig neuartigen Funktionsprinzip ist es Break Force One gelungen, Größe und Gewicht des Systems einzudampfen. Das ABS für E-Bikes hat nur noch folgende Abmessungen: 32mm Durchmesser, 75mm Länge: ca.75mm, 280g Gewicht pro Bremse.

Die gesamte Elektronik für das ABS ist in dem Aktuator (regelt den Durchfluss von Flüssigkeiten und baut den Bremsdruck auf), der an einer beliebigen Position zwischen Bremsgriff und Bremssattel positioniert werden kann, integriert. Die Stromversorgung läuft über den E-Bike-Akku.

So funktioniert das ABS für E-Bikes

Die Elektronik des ABS sammelt während der Fahrt eine Vielzahl von Sensordaten, die vom E-Bike per se schon erhoben werden. Eine ausgeklügelte Software erkennt anhand der Datenauswertung, ob zum Beispiel ein Rad blockiert oder das Hinterrad abhebt und so ein Überschlag droht.

Ist dies der Fall, übernimmt das ABS den Bremsvorgang für den E-Biker, der ABS-Aktuator trennt die hydraulische Verbindung von Bremsgriff und Bremssattel und regelt den Bremsdruck selbst.

Der Aktuator greift blitzschnell in den Bremsvorgang ein. Nämlich bevor das Rad überhaupt erst blockiert. So sind zum Beispiel sichere Bremsungen in der Kurve möglich.

VW E-Bike-Studie

BFO hat das ABS zusammen mit VW entwickelt - für die neue E-Bike-Studie von VW. Allerdings ist noch nicht klar, ob das VW-E-Bike-Konzept in Serie gehen wird. Optisch und technisch wirken die Modelle gelungen.

Den Elektromotor mit 8-Gang-Getriebe hat VW selbst entwickelt und viel Know-how aus dem Automobilbereich in das E-Bike einfließen lassen. Das fängt bei zum Beispiel bei den Bedienelementen für die Lichtanlage an.

Stichwort Licht: Abblend-, Fern- und Bremslicht hat VW bei den E-Bike-Konzepten schon entwickelt. An einem Kurvenlicht sind die VW-Ingenieure dran.

Bis zur Eurobike 2016 will VW entschieden haben, ob das E-Bike-Konzept in die Serie überführt wird.

BFO-Geschäftsführer Frank Stollenmaier: "Unser Wunsch ist, dass VW das Projekt realisiert - dann sind sie unser Exklusivpartner. Wenn das Projekt eingestellt wird, dann ist die Technologie für alle offen."

An Anfragen dürfte es nicht mangeln.

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Erscheinungsdatum 04.04.2023