Canyon Future Mobility Concept
So stellt sich Canyon die Mobilität der Zukunft vor

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Canyon zeigt mit dem Future Mobility Concept eine vierrädrige Studie. Sie ist eine Mischung aus Liegerad, Pedelec und Mini-PKW und soll in der urbanen Mobilität die Lücke zwischen Auto und E-Bike schließen.

Canyon Future Mobility Concept
Foto: Canyon

Auf den ersten Blick könnte man beim Future Mobility Concept von Canyon meinen, es handelt sich um einen PKW im Mini-Format. Mit seiner Länge von 230 Zentimetern, 83 Zentimetern Breite und einer Höhe von 110 Zentimetern ist es deutlich kleiner als ein klassisches Automobil und für eine Person ausgelegt.

Der Fahrer bewegt das Future Mobility Concept ähnlich wie ein Liegerad, kann sich beim Fahren im Sitz nach hinten lehnen und ist dabei mit einem Sicherheitsgurt gesichert. Gelenkt wird nicht mit einem Fahrradlenker oder einem Lenkrad, sondern liegerad-typisch mit zwei Steuerhebel, die sich neben dem Fahrer befinden. Das Fahrzeug, das Canyon in Zusammenarbeit mit der RWTH Aachen entwickelt hat, kommt so auf einen Wendekreis von sieben Metern.

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Antrieb und Akku im Heck

Seine Pedelec-Gene zeigt das Future Mobility Concept dadurch, dass der Fahrer in die Pedale tritt und dabei von einem E-Antrieb unterstützt wird. Eine Kette oder einen Zahnriemen gibt es bei der Canyon-Studie allerdings nicht. Die Verbindung zum Motor, der sich im Heck des Gefährts befindet und eine Leistung von 1000 Watt besitzt, verläuft über Kabel. Ebenfalls im Heck ist der 2000 Wattstunden starke Akku platziert, der dem Future Mobility Concept zu einer Reichweite von bis zu 150 Kilometern verhelfen soll. Geplant ist, dass der Fahrer den Akku im Fahrzeug laden oder zum Laden entnehmen kann.

Im Heckbereich des Future Mobility Concept von Canyon befindet sich außerdem ein Sitz, auf dem ein Kind bis zu einer Körpergröße von 140 Zentimetern transportiert werden kann. Alternativ lässt sich der Raum auch als Staumöglichkeit für Gepäck oder Einkäufe nutzen. Zugang zum Heckbereich erhält der Fahrer, indem er seinen Sitz nach vorne zieht und umklappt.

Das Future Mobility Concept soll sowohl auf der Straße, als auch auf dem Radweg zum Einsatz kommen. Dazu besitzt der Motor zwei Unterstützungs-Modi. Im Straßenmodus unterstützt er den Fahrer bis 60 km/h, für den Einsatz auf dem Radweg ist ein Modus geplant, der pedelec-typisch bei 25 km/h abriegelt. Canyon plant, dass die Wahl des jeweiligen Modus über das Smartphone-Display des Fahrers erfolgt, eine Smartphone-Halterung ist zwischen den Beinen des Fahrers platziert.

Wetterunabhängigkeit dank Haube

Über eine Panorama-Haube hat Canyon seine Future Mobility Concept-Studie wetter-unabhängig ausgestattet. Die Haube wird bei Regen komplett geschlossen. Bei schönem Wetter kann sie über zwei Schienen halb geöffnet werden, zum Ein- und Aussteigen öffnet der Fahrer die Haube komplett. Zusätzlich soll das Fahrzeug mit Scheibenwischer, Front- und Rücklichter sowie einer Heizung für den Winter ausgestattet werden.

Das Gewicht für das Future Mobility Concept soll bei 95 Kilogramm liegen, als maximales Systemgewicht inklusive Fahrer und Zuladung streben die Koblenzer 350 Kilogramm an. Preislich soll das Fahrzeug zwischen 5000 und 7000 Euro kosten. Das Urban Mobility Concept könnte laut den Canyon-Verantwortlichen etwa 2025 serienreif sein. Wer sich die Studie ansehen möchte: Das Urban Mobility Concept steht ab sofort im Showroom auf dem Canyon-Werksgelände in Koblenz.

Einschätzung und Fazit:

Mit dem Future Mobility Concept stellt Canyon eine extrem spannende Studie für die urbane Mobilität der Zukunft vor. Die witterungsunabhängige Nutzung macht das Fahrzeug vor allem für Radfahrer und E-Biker interessant, die bislang bei schlechtem Wetter nicht auf ihr Rad steigen. Die geplante Unterstützung bis 60 km/h sorgt außerdem dafür, dass das Urban Mobility Concept gut im Straßenverkehr mithalten kann. Mit seinen Maßen ist das Fahrzeug dabei deutlich kleiner als ein durchschnittlicher PKW, benötigt sowohl auf der Straße als auch beim parken deutlich weniger Platz. Und trotzdem besitzt das Fahrzeug die Stabilität eines vierrädrigen Gefährts.

Die größten Hindernisse dürften auf Seiten der Infrastruktur und bei den rechtlichen Rahmenbedingungen liegen. Zum einen sind aktuell viele Radwege noch nicht auf eine Vielzahl vierrädriger Fahrzeuge von der Dimension der Canyon-Studie ausgelegt. Außerdem dürfen in Deutschland schnelle S-Pedelecs, die jenseits der 25 km/h Grenze unterstützen, nicht auf Radwegen fahren.

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Erscheinungsdatum 04.04.2023