Das Pedelec-Lexikon von A bis Z
Elektro-Bike Wissen

Inhalt von

Was versteckt sich hinter einem bürstenlosen Motor? Welche Rolle spielt die Angabe der Wattstunden beim E-Bike-Akku? Braucht man zum E-Biken eigentlich einen Führerschein? ElektroBIKE beantwortet diese und viele andere Fragen im großen Pedelec-Lexikon von A bis Z.

UB E-Bike Lexikon
Foto: ElektroBIKE / Johannes Decker

Fast jede neue Entwicklung bringt im Handgepäck eine eigene, bisweilen verwirrende Sprache mit. Haben Sie heute schon etwas gegoogelt, getwittert oder sich das Fernsehprogramm von gestern im Stream angeschaut? Vor gar nicht so vielen Jahren hätte niemand gedacht, dass man auf einmal Experte für Smartphones, Paketdaten oder Daten-Roaming ist. Noch weniger war vorstellbar, dass beim Fahrradfahren auch einmal Begriffe wie Motor, Rekuperation, Wattstunden und Ladezyklen wichtig werden.

Eigentlich fängt die Verwirrung schon oft damit an, worüber man redet: Ein Fahrrad mit Motorunterstützung beim Treten – ist das jetzt ein E-Bike, Pedelec, Pedelec 25 oder ein Elektro-Fahrrad? In diesem Lexikon hat ElektroBIKE die wichtigsten Begriffe aus dem Bereich Elektro-Fahrrad für Sie zusammengestellt, einfach und verständlich erklärt.

Sollten Sie beim Blättern in Katalogen, in unserem Magazin ElektroBIKE oder auch hier auch der Seite über ein Wort stolpern, das Ihnen nichts sagt, finden Sie hier in den meisten Fällen die Antwort.

Ah

Bekannte Abkürzung für Amperestunde.

Akku

Die Kurzform ist häufiger anzutreffen als das Wort Akkumulator. Batterie ist eine ebenfalls gängige Bezeichnung. Der Akku ist ein Speicher für elektrische Energie. Beim Pedelec/E-Bike kommt dem Akku eine besondere Bedeutung zu, da die gespeicherte Energiemenge (in der Regel angegeben in Wattstunden) die Reichweite stark beeinflusst. Akkus gibt es in unterschiedlichen Akku-Kapazitäten, Gewichten und Bauformen. Der Akku ist eines der teuersten Bauteile am Pedelec. Ein Ersatzakku kostet zwischen 500 und 800 Euro.

Akku-Kapazität

So wird die Menge der elektrischen Energie genannt, die ein Akku speichert. Sie wird in Wattstunden angegeben. Ampere: Abkürzung A. Ampere ist die Einheit der elektrischen Stromstärke.

Amperestunde

Abkürzung Ah. Häufig finden Sie bei »Batterie und Akku die Angabe Amperestunden. Sie gibt die verfügbare Ladung an und wird auch als Nennladung bezeichnet. Allerdings sagt dieser Wert noch nicht viel über die eigentliche »Kapazität aus. In der Regel wird die tatsächlich verfügbare Energiemenge, die Akku-Kapazität, in »Wattstunden angegeben, dem Produkt aus Amperestunden und Volt.

Antrieb

Das Herz eines jeden E-Bikes/»Pedelecs ist der Antrieb, häufig auch als Motor bezeichnet. Man unterscheidet zwischen Direktantrieben (Front- und Heckmotor) sowie Tretlagermotoren (Mittelmotoren). Die verschiedenen Antriebstypen zeichnen sich auch durch verschiedene Fahreigenschaften aus. Details dazu im jeweiligen Abschnitt. Unter einem Antriebssystem versteht man das Gesamtpaket aus Motor, Akku und Bedieneinheit.

Automatikschaltung

Nie mehr schalten! Seit zwei Jahren gibt es Schaltungen, die automatisch die Übersetzungen wechseln. Zwei Systeme haben sich auf dem Markt etabliert: die stufenlose NuVinci Harmony-Nabe sowie das System TranzX AGT.

Batterie

Wird häufig synonym zu Akku verwendet. Im eigentlichen Sinne versteht man unter Batterie eine Einheit, in der mehrere Zellen zu einem Pack verbunden sind.

Batterie-Management-System

Mit einem Batterie-Management-System (BMS) können Akkus auf den jeweiligen Einsatzzweck angepasst werden. Daher können sich auch baugleiche Akku-Zellen unterscheiden, zum Beispiel in der maximalen nutzbaren Kapazität, dem Temperaturarbeitsbereich, der Zyklenfestigkeit und der Ladezeit. Im BMS können auch Informationen über die Anzahl der Ladezyklen, den Ladestand und die voraussichtliche Restlebensdauer abgespeichert sein.

Bedieneinheit

Die Bedieneinheit ist ein kleiner Computer, über den sich die Unterstützung durch den Motor regulieren lässt. Je nach Ausstattung kann die Bedieneinheit ein vollwertiger Fahrrad- Computer sein, der neben den Unterstützungsstufen auch Auskunft über Geschwindigkeit, Tageskilometer, Gesamtkilometer, Durchschnittsgeschwindigkeit, Batterieladestand und Restreichweite geben kann.

Beleuchtung

Licht ist Pflicht. E-Bikes/»Pedelecs, die den Fahrer beim Treten bis zu einer Geschwindigkeit bis 25 km/h unterstützen, gelten als »Fahrräder. Sie müssen mit einer dynamobetriebenen Lichtanlage ausgestattet sein. Bei den sogenannten »S-Pedelecs (»Unterstützung bis 45 km/h) darf die Lichtanlage vom Akku des Antriebs gespeist werden.

Betriebserlaubnis

»S-Pedelecs benötigen eine Betriebserlaubnis, die von einer anerkannten technischen Prüfstelle, in der Regel dem TÜV, vergeben wird. S-Pedelecs, die Sie im Fachhandel erwerben, besitzen eine solche Betriebserlaubnis.

Betriebskosten

Die Rechnung der richtigen Betriebskosten ist relativ komplex, da Faktoren wie Kilometerleistung pro Jahr, Anschaffungskosten, Reparaturkosten, Nutzungsdauer etc. einfließen müssen. Relativ leicht auszurechnen sind die Energiekosten bei der Fahrt. Geht man der Einfachheit halber davon aus, dass ein Pedelec/E-Bike eine Kilo- Wattstunde (kWh) Energie auf 100 Kilometern verbraucht, ergeben sich bei einem Kilowattstundenpreis von 26,2 Cent Energiekosten von 0,0026 Cent pro Kilometer.

Bremsen

Da die Durschnittsgeschwindigkeit beim Fahren mit einem E-Bike/»Pedelec im Vergleich zum normalen Fahrradfahren ansteigt, kommt den Bremsen eine besondere Rolle zu. Daher sollten Sie beim Kauf auf die Ausstattung in diesem Bereich achten. Hydraulische Felgenbremsen sollten bei hochwertigen Rädern verbaut sein und bieten in der Regel ausreichend Sicherheit. Bei schnellen E-Bikes sollten Bremssysteme mit Scheibenbremsen verbaut sein, die Sie zuverlässig abbremsen sollten.

Bürstenloser Motor

Ein bürstenloser Motor ist ein Elektro- Motor ohne Schleifkontakte. Vorteil: wartungsarm. Gerade Schleifkontakte sind verschleißanfällig.

Drehmoment

Das Drehmoment stellt eine physikalische Größe dar. Seine Einheit ist Newtonmeter. Bei E-Bikes/ Pedelecs ist vor allem die Eigenschaft, einen Körper zu beschleunigen, interessant und aussagekräftig. Ein Antrieb mit einem hohem Drehmoment wirkt in der Beschleunigungsphase spritziger und kräftiger. Gerade sportliche Fahrer schätzen ein hohes Drehmoment.

Dynamo

Ein Dynamo ist ein elektrischer Generator, der bei Fahrrädern die Stromversorgung der Beleuchtung sicherstellt. Die häufigsten Dynamo- Arten sind der Seitenläufer und der Nabendynamo. Bei Pedelecs ist eine Dynamo-Beleuchtung immer noch gesetzlich vorgeschrieben.

E-Bike

Häufige Bezeichnung für Elektro-Fahrräder. Der Duden ordnet das Wort in die Gebrauchskategorie Jargon ein. E-Bike deckt als Oberbegriff sowohl die Elektro-Fahrräder ab, die den Fahrer beim Treten bis 25 km/h (Pedelec) unterstützen, als auch die schnellen E-Bikes, bei denen die Tretunterstützung bis 45 km/h reicht (S-Pedelecs). Manche verwenden den Begriff E-Bike nur im engen Sinn für Fahrzeuge mit tretunabhängiger Motor-Unterstützung. Neben den bisher genannten Begriffen können Ihnen auch die Worte Pedelec 25 (Pedelec) und »Pedelec 45 (S-Pedelec) begegnen.

Elektro-Fahrrad

Anderes Wort für E-Bike/Pedelec.

E-Mountainbike

Mountainbikes, die »Fahrräder für die sportliche Fahrt im Gelände abseits der Straße, gibt es auch als E-Bikes/Pedelecs, also mit elektrischen Antriebssystemen. Für die E-Mountainbikes eignen sich besonders Mittel-und Heckmotoren.

Fahrrad

Ein Fahrrad ist ein in der Regel zweirädriges, einspuriges Fahrzeug. Durch Pedalieren wird es mittels Muskelkraft angetrieben. Vor dem Gesetz gelten auch Pedelecs als Fahrräder, die den Fahrer beim Pedalieren bis zu einer Geschwindigkeit von 25 km/h unterstützen.

Fahrradweg

Mit einem Pedelec muss man auf einem Fahrradweg fahren, wenn das Schild dazu verpflichtet und der Fahrradweg benutzbar ist. Mit einem S-Pedelec hingegen dürfen Fahrradwege nur benutzt werden, wenn diese mit einem „Mofa-frei“-Schild gekennzeichnet sind.

Frontmotor

Frontmotoren gehören zu den Direktantrieben. Sie gehören am Markt zu den günstigsten Antriebssystemen und sind häufig in klassischen City-E-Bikes verbaut. Vorteil bei dieser Antriebsart: Sie ist mit allen Schaltungssystem kompatibel.

Führerschein

Wer Pedelec fahren möchte, braucht keinen Führerschein. Für S-Pedelecs ist ein Mofa-Führerschein (Klasse M) nötig, den der normale Auto-Führerschein aber schon einschließt. Wer vor dem 1. April 1965 geboren wurde, ist von der Führerscheinpflicht für S-Pedelecs ausgenommen.

Gesamtgewicht, zulässiges

Das zulässige Gesamtgewicht setzt sich aus dem Gewicht des Fahrrads (inkl. aller elektronischen Systemkomponenten), des Fahrers und der Zuladung zusammen. Wie hoch das zulässige Gesamtgewicht sein darf, können Sie der Gebrauchsanleitung entnehmen. Gewicht: Viele E-Bikes/Pedelecs liegen im Bereich zwischen 20 und 30 Kilogramm. Denken Sie an das höhere Gewicht, wenn Sie das E-Rad in den Keller oder Ihre Wohnung tragen müssen. Durch das höhere Gewicht im Vergleich zu normalen Fahrrädern müssen Sie auch spezielle Heckträger für den Transport mit dem Auto verwenden.

Heckmotor

Heckmotoren werden auch Hinterradnabenmotor genannt und sitzen, wie es der Name schon sagt, im Hinterrad. Heckmotoren gibt es als Direktantriebe (z.B. BionX) oder als Getriebemotor (z.B. Panasonic). Durch das integrierte Getriebe sind die Motoren kleiner in der Abmessung. Heckmotoren werden häufig bei E-Mountainbikes und sportlichen Touren-E-Bikes eingesetzt.

Heckträger

Für den Transport von E-Bikes/»Pedelecs sollten Sie aufgrund des höheren »Gewichts spezielle E-Bike-Träger verwenden, die mittlerweile von fast allen Herstellern (z.B. Atera, Uebler, Thule) angeboten werden. Für den sicheren Transport spielt aber nicht nur der Wert der maximalen Zuladung des Heckträgers eine Rolle, sondern auch die maximale Stützlast der Anhängerkupplung. Sie muss das »Gewicht der E-Räder und das Gewicht des Heckträgers meistern. Tipp: Wenn Sie die »E-Bikes mit dem Heckträger transportieren, montieren Sie die Akkus ab. Das macht die Räder leichter. Hinweis: Manche Hersteller bieten Laderampen an, über die Sie die Räder auf den Träger schieben können.

Helmpflicht

Für Pedelecs gilt wie für normale Fahrräder keine Helmpflicht. ElektroBIKE empfiehlt aber das Tragen eines Helms. Etwas komplizierter gestaltet sich die Lage bei S-Pedelecs, die nicht in die Gruppe der Fahrräder, sondern in der Kategorie der Kleinkrafträder fallen. Hier liegt nach Ansicht des Verkehrsministeriums die Helmpflicht vor, allerdings steht nicht fest, was für ein Helm getragen werden muss. Eine finale Regelung soll aber noch 2013 erfolgen.

Kennzeichen

Wer ein S-Pedelec fährt, braucht ein Versicherungskennzeichen. Eine Versicherung (Laufzeit 1 Jahr) gibt es ab 50 Euro. Für rund 100 Euro ist das S-Pedelec sogar gegen Diebstahl versichert. Vergleichen lohnt sich: Die Streuung bei den Versicherungssätzen ist groß. Holen Sie mehrere Angebote ein, oder besuchen Sie eines der Vergleichsportale im Internet.

Kinderanhänger

E-Bikes/ Pedelecs und Kinderanhänger sind eine ideale Ergänzung. Gerade wenn es bergauf geht oder man mit dem Gespann anfahren muss, ist die Motorunterstützung Gold wert. Wichtig: Kinderanhänger dürfen Sie nur mit Pedelecs verwenden, die den Fahrer beim Treten bis 25 km/h unterstützen. »S-Pedelecs sind als Zugmaschinen für Kinderanhänger nicht zugelassen. Das ist kein echter Nachteil, da die Anhänger von Herstellerseite nicht schneller als 25 km/h bewegt werden dürfen. Besonderes Augenmerk sollten Sie auf die Bremsen – eh schon ein sehr wichtiges Bauteil bei E-Bikes/Pedelecs – legen. Sie werden mit Kinderanhängern noch wichtiger, da diese in der Regel über keine eigene Bremse verfügen. Durch das zusätzliche Gewicht von Hänger, Kind und Gepäck kommt auf die Radbremse zusätzliche Arbeit zu. Scheibenbremsen sind in diesem Fall die beste Wahl.

Ladedauer

Zeit, die die Batterie braucht, um vollständig zu laden. Meist geben die Hersteller die Ladedauer an. Tipp: Gerade die ca. letzten 20 Prozent bis zur Vollladung brauchen sehr lange. Daher ist es nicht immer notwendig, die »Akkus komplett zu laden. Ladegerät: Verwenden Sie nur das vom Hersteller mitgelieferte Ladegerät. Nach dem Ladevorgang den Akku vom Stromnetz trennen. Manche Hersteller (z.B. Flyer) bieten kleine Reiseladegeräte an.

Laden

Um eine lange Lebensdauer des Akkus zu gewährleisten, sollten Sie unter anderem darauf achten, die Akkus bei einer Temperatur zwischen 10 und 20 °C zu laden.

Ladestationen

Ob Stromanbieter, Gemeinden, Städte oder Tourismus-Regionen – immer mehr Institutionen bieten Möglichkeiten an, E-Bikes zu laden. Um eine flächendeckende Ladeinfrastruktur aufzubauen, ist eine Vereinheitlichung der Ladesysteme und der Ladestecker notwendig. Eine Möglichkeit ist der eingeführte Energybus-Standard. Auf seiner Basis läuft zum Beispiel auch das Projekt „Ladeschlosskabel“, das es ermöglicht, das Pedelec an einer Station zu sichern und gleichzeitig den Akku zu laden.

Ladezyklen

Unter einem Ladezyklus versteht man das Entladen und Laden eines Akkus. Man geht dabei von einer Vollladung aus. Ein Ladezyklus kann also aus mehreren Teilladungen bestehen. Relevant ist die geflossene Energiemenge, die nachgeladene Energie. Gibt ein Hersteller zum Beispiel 1000 Ladezyklen an, sollte der Akku 1000-mal zu 100 Prozent aufgeladen werden können.

Laufradgrößen

Laufräder werden in verschiedenen Größen angeboten. Bei Pedelecs und E-Bikes finden Sie häufig die Größen 26 Zoll und 28 Zoll. Kompakte E-Räder mit kleinen Rädern haben meist eine Laufradgröße von 20 Zoll. Lithium-Ionen-Akku: Basis dieses am weitesten verbreiteten Akku-Typs ist Lithium. Lithium-Ionen-Akkus besitzen eine verhältnismäßig hohe Energiedichte. Die Energiedichte beschreibt die elektrische Energie, die die Batterie in einem bestimmten Gewicht speichern kann. So ist es möglich, relativ kompakte Akkus für Pedelecs und E-Bikes zu bauen, die relativ hohe Reichweiten zulassen. Lithium-Ionen- Akkus haben keinen Memory-Effekt: Halb entladene Akkus können aufgeladen oder zwischengeladen werden – ohne Kapazitätsverlust.

Mittelmotor

Wie der Name schon andeutet, sitzt der Motor bei dieser Antriebsart in der Mitte des Elektro-Fahrrads. Der Mittelmotor ist mittlerweile das am weitesten verbreitete Antriebsprinzip bei den in Deutschland verkauften Pedelecs und E-Bikes. Vorteil: Durch die zentrale Platzierung im Tretlagerbereich ergibt sich ein mittiger, tiefer Schwerpunkt, gerade dann, wenn auch der Akku zum Beispiel hinter dem Sitzrohr oder am Unterrohr montiert ist. Nachteil: Die Motorkraft wirkt direkt auf den Antriebsstrang, was zu einem höheren Verschleiß von Kette und Ritzeln führen kann.

Motorposition

Bei E-Bikes und Pedelecs unterscheidet man zwischen Frontmotoren, Mittelmotoren und Heckmotoren.

Nabenmotor

Hierbei handelt es sich um einen Motor, der in der Nabe des Vorder-(Frontmotor) oder Hinterrades (Heckmotor) platziert ist.

Nachrüsten

Es besteht die Möglichkeit, ein normales Fahrrad zu einem Elektro-Fahrrad nachzurüsten. In der Regel lassen sich nur Nabenmotoren nachrüsten, da für Mittelmotoren meist ein eigener Rahmen mit spezieller Motorenaufnahme notwendig ist. ElektroBIKE rät von einer Nachrüstung ab, da Pedelecs und E-Bikes an das Material höhere Anforderungen stellen als normale Fahrräder. Wichtig: Wer sich dafür entscheidet, einen Elektro-Antrieb nachzurüsten, sollte dies unbedingt von einem Fachmann machen lassen, der auch beurteilen kann, ob sich das Rad für eine Nachrüstung eignet. Nicht jedes Fahrrad sollte und kann zu einem Pedelec umgebaut werden. Beachten Sie auch die rechtlichen Konsequenzen einer Nachrüstung. Der Radhändler, der den Umbau vornimmt, wird gleich- zeitig zum Hersteller des neuen Fahrzeugs. Wenn Sie als Privatperson einen Nachrüstsatz montieren, erlischt jede Garantie und Haftungsansprüche an den Hersteller des normalen Fahrrades.

Pedelec

eine Abkürzung für Pedal Electric Cycle. Als Pedelecs bezeichnet man Elektro- Fahrräder, die den Fahrer ausschließlich beim Treten bis zu einer Geschwindigkeit von 25 km/h unterstützen. Rechtlich sind Pedelecs einem normalen Fahrrad gleichgestellt, auch wenn eine sogenannte Schiebehilfe integriert ist.

Pedelec 25

Andere Bezeichnung für Pedelec.

Pedelec 45

Weitere Bezeichnung für S-Pedelec.

Preis

Ein qualitativ hochwertiges Pedelec sollte ab einem Preis von 1700 Euro zu erhalten sein. Teurer sind S-Pedelecs. Hier sollte um die 3000 Euro ein vernünftiges Produkt erhältlich sein. Die, im Vergleich zu normalen Fahrrädern, höheren Preise sind zum einen natürlich durch die verbauten E-Komponenten (Akku, Motor, Bedieneinheit) zu erklären, aber auch durch den Einsatz hochwertiger Materialien, die den stärkeren Belastungen durch zum Beispiel höhere Durchschnittsgeschwindigkeiten gewachsen sind.

Probefahrt

Wer sich mit dem Kauf eines Pedelecs/»E-Bikes beschäftigt, sollte unbedingt eine Probefahrt bei einem Händler vereinbaren. So können Sie erkennen, ob Sie mit dem Fahrzeug zurechtkommen, ob der Motor Sie so unterstützt, wie Sie es sich erwarten, ob die Bedieneinheit intuitiv zu bedienen ist und vieles mehr.

Rahmengrößen

Pedelecs und E-Bikes gibt es nicht nur mit verschiedenen Laufradgrößen, sondern auch in unterschiedlichen Rahmengrößen. Für die Bestimmung der idealen Rahmenhöhe gibt es unterschiedliche Vorgehensweisen. Zum einen kann man sich an der Körpergröße orientieren, zum anderen gibt es Formeln, mit denen man anhand der Innenbeinlänge das perfekte Rahmenmaß bestimmen.

Reichweite

Angabe in Kilometern, welche Distanz man mit dem Pedelec/E-Bike mit einer Akku-Ladung zurücklegen kann. Dieser Wert ist von sehr vielen externen Faktoren wie zum Beispiel Unterstützungsstufe, Gegenwind, Temperatur, Geländebeschaffenheit, Fahrergewicht, Zuladung, eigene Leistung, gewählter Gang, etc. abhängig. Daher sind gerade Herstellerangaben eher als Reichweite unter optimalen Bedingungen zu verstehen und nicht immer selbst in jeder Situation herauszufahren. Die Reichweitenangaben in ElektroBIKE werden in verschiedenen Nutzungs-Szenarien mit verschiedenen Testpersonen ermittelt und lassen so ein praxisnahes Bild entstehen.

Rekuperation

Unter Rekuperation versteht man Energierückgewinnung während der Fahrt. Im Rekuperationsmodus wird Brems- und Fahrenergie in den Akku zurückgespeist. In diesem Zustand funktioniert der Motor als Generator. Rekuperation ist nur mit Nabenmotoren möglich.

Rückspiegel

Pflicht bei S-Pedelecs, genauso wie der Mofa-Führerschein und das Versicherungskennzeichen.

Rücktrittbremse

Im Vergleich zur Felgen- und Scheibenbremse wird die Rücktrittbremse nicht durch einen Hebel aktiviert, sondern indem man die Pedale nach hinten, im Uhrzeigersinn, tritt. Diese Drehbewegung löst das Bremsen aus. Die Rücktrittbremse ist gerade im Norden Deutschlands sehr beliebt, was dazu führte, dass Derby Cycle 2011 mit dem Impulse-Antrieb, den ersten Mittelmotor präsentierte, der über eine integrierte Rücktrittbremse verfügt. Ein Jahr später zog Panasonic mit der Rücktrittoption bei seinem Mittelmotor nach. Es wird spekuliert, dass Bosch, einer der Marktführer im Bereich der Mittelmotoren, auf der Eurobike 2013 ebenfalls ein Rücktrittkonzept präsentiert.

Schaltung

Bei Pedelecs und E-Bikes sind alle Schaltungsvarianten vertreten: Kettenschaltung, Nabenschaltung und stufenlose Schaltungen und sogar Automatikschaltungen. Die unterschiedlichen Schaltungstypen können mit fast allen Antrieben kombiniert werden. Heckmotoren lassen sich nicht mit allen Nabenschaltungen einsetzen.

Scheibenbremsen

Im Vergleich zu Felgenbremsen, bei denen die Bremsbacken an die Felge gedrückt werden und so für Verzögerung sorgen, werden bei Scheibenbremsen Bremsscheiben, die an Vorderrad- und Hinterradnabe sitzen, von Bremsbelägen entschleunigt. Scheibenbremsen verfügen (je nach Modell) über eine stärkere Bremswirkung und vor allem bei nassen Bedingungen bessere Bremseigenschaften. Bei S-Pedelecs sollten wegen der höheren Geschwindigkeiten Scheibenbremsen verbaut sein.

Schiebehilfe

Einige Pedelecs verfügen über eine sogenannte Schiebehilfe, die es ermöglicht, die Räder bis zu einer Geschwindigkeit von 6 km/h per Knopfdruck zu beschleunigen. Sie soll es dem Fahrer erleichtern, das Pedelec zum Beispiel Steigungen leichter hochschieben zu können.

S-Pedelec

Hierbei handelt es sich um die schnelle Variante der Pedelecs/E-Bikes. Es unterstützt den Fahrer beim Pedalieren bis zu einer Geschwindigkeit von 45 km/h. Wichtig: S-Pedelecs zählen rechtlich nicht mehr zur Gattung der Fahrräder, sondern gelten als Kleinkrafträder mit geringer Leistung und brauchen somit eine Betriebserlaubnis, ein Versicherungskennzeichen, einen Rückspiegel, und der Fahrer muss im Besitz eines »Führerscheins der Klasse M sein.

Transport

Wer Pedelecs und E-Bikes mit dem Auto transportieren möchte, sollte auf spezielle »Heckträger zurückgreifen, die mit dem höheren Gewicht der Räder keine Probleme haben. Generell gilt: Wenn Sie den Akku aus Ihrem E-Rad herausnehmen, reduziert sich das Gewicht um 2 bis 4 Kilogramm. Pedelecs dürfen Sie in vielen Fällen wie Fahrräder legal mit der Bahn transportieren – im ICE aber auf jeden Fall nicht. Ein generelles Bahnverbot gilt für die Gruppe der S-Pedelecs.

Unterstützungsfaktor

Der Unterstützungsfaktor gibt an, in welchem Verhältnis der Motor Sie beim Pedalieren mit zusätzlicher Kraft ausstattet. Angenommen Sie lesen, dass der Unterstützungsfaktor 2 lautet – was bedeutet das? Wenn Sie selbst mit 100 Watt in die Pedale treten, würde der Motor noch einmal zusätzlich 200 Watt dazusteuern. Wie kommt man auf den Unterstützungsfaktor? In ElektroBIKE ist der Testaufbau wie folgt: Jeder Testfahrer muss die standardisierte Teststrecke in Tanna mit einem Referenzrad ohne Motor, aber mitsamt der übrigen Messelektronik, abfahren. So weiß man am Ende, an welcher Stelle bei welcher Geschwindigkeit der Fahrer wie viel eigene Leistung erbracht hat. Bei den Testfahrten mit den »Pedelecs werden die gleichen Daten aufgezeichnet und anschließend mit den Daten des Referenzrades verglichen. Aus der Formel „Leistung ohne Motor durch Leistung mit Motor – 1“ ergibt sich der Unterstützungsfaktor.

Unterstützungsmodus

An der Bedieneinheit können Sie den Unterstützungsmodus einstellen. Je nach Antriebshersteller haben die Modi verschiedene Namen. Bei Bosch heißen Sie zum Beispiel Eco, Tour, Sport und Turbo. Die Unterstützungsstufen unterscheiden sich durch die Höhe des Unterstützungsfaktors.

Versicherungspflicht

Für normale Pedelecs gibt es keine Versicherungspflicht. Entscheiden Sie sich für ein S-Pedelec, müssen Sie eine Versicherung abschließen und ein Versicherungs-Kennzeichen anbringen.

Volt

Volt ist die international verwendete Maßeinheit für elektrische Spannung. Sie wird mit V abgekürzt.

Watt

Watt ist die international verwendete Maßeinheit für Leistung. Sie wird mit W abgekürzt. Die Kraft, mit der Sie in die Pedale treten, wird zum Beispiel in Watt gemessen.

Wattstunde

Eine Wattstunde ist eine Maßeinheit der Arbeit. Sie entspricht der Energie, die ein System, z.B. ein E-Bike-Akku, mit einer Leistung von einem Watt in einer Stunde aufnimmt oder abgibt. Was sagt die Angabe der Wattstunden aus? Faustformel: Je höher die Kapazität eines E-Bike-Akkus in Wattstunden ist, desto höher ist die Reichweite.

Die aktuelle Ausgabe
Jahresheft / 2023
 Jahresheft / 2023

Erscheinungsdatum 04.04.2023