So testet Elektrobike die E-Bikes
Elektrobike Test 2024: Das sind die Testkriterien

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Im alljährigen ELEKTROBIKE-Test ergibt sich jedes Testurteil aus dem Elektrobike-Vergleichstest, bei dem maximal 1000 Punkte erzielt werden können. Wie der Test aufgebaut ist und wie es zu der Punkteverteilung kommt, erklären wir hier.

UB So testet EB 2018
Foto: Thomas Streubel

1000 Punkte in einem Test zu vergeben bedeutet, dass es unglaublich viele Testkriterien geben muss. Dies denkt man, wenn man sich die Testurteile der Elektrobike zu Gemüte führt. Gliedert man allerdings die für einen E-Bike-Test sinnvollen Prüfmerkmale auf, sind die 1000 Punkte dann doch recht schnell verteilt.

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Ganz generell beginnt ein E-Bike- und/oder Fahrradtest immer zuerst mit einer Sichtprüfung des zur Verfügung stehenden Testmaterials. Ist alles in Ordnung und ohne Mängel? Funktionieren alle technischen Komponenten, Schaltsystem, Sicherheitskomponenten wie Bremsen etc.? Dabei wird das Bike in unserer Werkstatt von den Kollegen gewogen, auf komplette Funktionalität überprüft, um beim Fahrtest keine Überraschungen zu erleben. Im nächsten Schritt wird das Rad fahrbereit für den jeweiligen Redakteur vorbereitet. Dann geht’s los.

Das Fahrrad

Benjamin Zoeller Fotografie
Prüfkriterium Fahrverhalten

Beim Fahrverhalten legen wir den Fokus auf die fahrradspezifischen Fahreigenschaften. Jedes Rad wird dabei kategoriespezifisch und kategorieübergreifend getestet. D.h. dass sich ein Stadtrad in der Regel nicht nur zur Pendelei oder für die kurze Einkaufstour eignet, sondern auch darüber hinaus meistens für eine Tagestour empfehlen kann. Würden wir blind nur kategoriefokussiert testen, blieben die Randbereiche stets verborgen und die Bandbreite der Einsatzmöglichkeiten der Bikes würde nicht voll ausgeschöpft.

Als Testkriterien prüfen wir unter anderem das Handling, den Fahrkomfort, sowie – ganz wichtig – sicherheitsrelevante Komponenten wie die Bremsen.

Ganz wesentlich spürbar beeinflusst das Handling des Rades das Fahrverhalten. Unter Handling versteht man die Eigenschaft des Rades, wie viel Energie man benötigt, damit man eine Richtungsänderung erzielt. Reagiert das Rad agil und sensibel auf Lenkkommandos, spricht man von direktem Handling. Ist ein Rad laufruhig, wohnt ihm ein stabiles Fahrverhalten inne und ist somit eher träge. Bei der Beurteilung des Handlings spielt es natürlich eine Rolle, für welchen Zweck das Rad gebaut ist. Ein E-Bike, das z.B. für den Stadtverkehr ausgelegt ist, darf auch ruhig ein direktes Handling aufweisen. Ist man im urbanen Bereich häufig mit Richtungswechseln konfrontiert und muss permanent auf die Steuerung einwirken? Demgegenüber muss ein Rad auf keinen Fall "schlecht" sein, wenn es träge reagiert. Auch hier ist der Einsatzzweck entscheidend. Ein Tourenrad, mit dem man Strecke macht, ist mit einem eher trägen Handling besser aufgestellt als mit einem sensiblen Fahrverhalten: Es rollt stabil geradeaus und lässt sich durch nichts aus er Ruhe bringen.

Der Fahrkomfort beschreibt die Unbeschwertheit des Radfahrens unterwegs. Wie angenehm ist die Sitzposition? Passt diese zum Einsatzzweck? Wie ist die Griffhaltung gestaltet? Gerade, gekröpft? Passt Sie zum Rad? Wie sind die einzelnen Taster am Lenker angeordnet? Sind diese bequem zu erreichen oder muss man gegebenenfalls anhalten? Bei den Bremshebeln muss man beachten, dass diese für die durchschnittliche Handgröße sicher zu erreichen ist. Ist der Sattel angemessen stramm oder zu weich. Auch hier ist der Einsatzzweck des Rades zu berücksichtigen. Ein Pedelec für die Stadt, d.h. eher für kurze regelmäßige Fahrten, ist mit einem soften Gelsattel kompetent komfortabel ausgestattet. Je länger die Touren werden, desto härter und angepasster sollte der Sattel sein. Ist der Q-Faktor angemessen? Er beschreibt den Abstand der Pedale zueinander.

Ein ganz wichtiger Aspekt für sicheres Radfahren ist das Bremsen. Nur wenn das Pedelec über voll funktionsfähige Bremsen verfügt, ist es auch voll einsatzfähig. Dabei ist immer der angedachte Nutzen zu berücksichtigen und zu hinterfragen, ob die verbaute Bremsanlage den Erwartungen ans E-Bike gerecht wird. Dabei werden die Bikes nicht nur auf geradem trockenem Untergrund scharf verzögert, auch Bremsen in der Kurve auf unruhigem Untergrund gehört für uns zu lebensnahen Fahrsituationen.

Darüber hinaus pedalieren wir mit den Rädern auch bei ausgeschalteter Unterstützung.

Fürs Fahrverhalten vergeben wir maximal 250 Punkte.

Antrieb

Georg Zeppin
Prüfkriterium Antrieb

Ein wesentlicher Bestandteil eines E-Bikes ist sein Antrieb. Zunächst gilt es zu erörtern, ob das jeweilige Antriebssystem den für das Rad gestellten Anforderungen gerecht wird. Der Test des Antriebssystems gliedert sich in mehrere Kriterien. Beim Aktiven Fahrtest fordern wir von unseren Testern ihren großen Erfahrungsschatz. Den die Kriterien wie Beschleunigung, Harmonie, Ansprechverhalten und Lautstärke sind subjektive Empfindungen verlangen vom Tester Sensibilität, viel Erfahrung und darauf fußendes Urteilsfähigkeit. In diesem Punkt sind grundsätzlich mehrere Tester beteiligt, um zu einer einheitlichen und vertretbaren Beurteilung zu gelangen. Mit der Schiebehilfe wird das E-Bike an einer Steigung geschoben. Wichtig ist ebenso die Bedingung des Tasters, der das System steuert. Dieser sollte leicht erreichbar sein und sich einfach bedienen lassen, im Idealfalle auch mit Handschuhen. Das Display wird einerseits auf leichte und schnelle optische Erkennbarkeit der aufgerufenen Information geprüft, sowie auf den für ein Elektrorad notwendigen Inhalt. Neben den üblichen Tachometerfunktionen bedarf es die Kontrollfunktionen fürs Antriebssystem wie Restkapazität des Akkus, aktueller Unterstützungsmodus, Unterstützungsfaktor, kalkulierte Restreichweite.

Zu beachten ist, dass das Antriebssystem immer nur im Verbund mit dem Fahrrad und nicht isoliert betrachtet wird. Nur die gelungene Einheit von Antrieb und Fahrrad macht am Ende das komplette Pedelec aus. Das beste Antriebssystem kassiert 250 Punkte.

Effizienz

Bosch
Prüfkriterium Effizienz

Bei der Effizienz des Antriebssystems kommt es nicht auf die größtmögliche Kapazität des Akkus, sondern auf das Verhältnis zwischen Verbrauch und gefahrener Entfernung an. Ein kapazitiv kleiner Akku kann effizienter sein als ein großer Tank. Ausschlaggebend ist das Gesamtpaket des Pedelecs. Zur Beurteilung der Effizienz kalkulieren wir diese anhand einer Matrix, die speziell für die Anforderungen des Pedelec-Betriebs von einem namhaften Labor entwickelt wurde. Wir ermitteln die Bereiche Stadt, Tour und Berg. Berücksichtigt wird neben Fahrprofil u.a. der Luftwiderstand, die Bereifung, Radgewicht, Akkukapazität, usw. Im Testbrief stellen wir die von jedem Rad machbaren unterstützten Kilometer für Stadt/Tour/Berg anhand eines 80 kg schweren Radfahrenden dar. Für das Testergebnis ist allein die ermittelte Effizienz ausschlaggebend. 180 Punkte werden hier maximal vergeben.

Ausstattung

Specialized Turbo Tero
Specialized/Georg Lindacher
Prüfkriterium Ausstattung

Nein, die Ausstattung allein trennt nicht die Spreu vom Weizen, sie unterscheidet in erster Linie teure Räder von günstigeren Bikes. Die Güte der Ausstattung zeigt die Qualität der Komponenten auf, diese müssen aber im Zusammenspiel miteinander funktionieren. Bewertet werden Schaltsystem, Bremsen und sonstige Komponenten wie Lichtanlage, Spritzschützer, Komfortelemente, Gepäckträger & Co mit maximal 180 Punkten.

Handhabung

Bjoern Haenssler
Prüfkriterium Handhabung

Wer praxisnah testet, darf diesen Punkt nicht vergessen: die Benutzerfreundlichkeit des Rades. Wie leicht steigt man auf und ab, lässt sich ein Stadtrad auch leicht anheben? Dabei ist nicht das bloße Gewicht entscheidend, sondern wie sich das Rad tragen lässt. Daneben checken wir auch den Umgang mit dem Akku: Ein- und Ausbau, Ladedauer, Steckverbindung. Wie einfach und fahrstabil lässt sich Gepäck am Rad befestigen? Das Rad, welches hier 140 Punkte absahnt, ist in dieser Disziplin Sieger.

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Jahresheft / 2023
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Erscheinungsdatum 04.04.2023