Sachs Micro Mobility: Neuer Motor und E-Bike-ABS

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Das noch junge Unternehmen Sachs Micro Mobility zeigt mit dem Sachs RS einen E-Bike-Antrieb. Außerdem stellt das Unternehmen ein Anti-Blockier-System für Pedelecs vor.

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Foto: Holger Schwarz

Hinter Sachs Micro Mobility verbirgt sich ein Gemeinschaftsunternehmen – bestehend aus dem Automobilzulieferer ZF, Batteriespezialist BMZ sowie den aus der Radbranche bekannten Bremsenherstellern Magura und Break Force One. Das Joint Venture mit Sitz in Tübingen und Friedrichshafen zeigte auf der Eurobike Messe 2018 erstmal seinen neuen E-Bike-Motor Sachs RS und ein ABS-System für E-Bikes.

Sachs RS: Neuer Antrieb für E-Bikes

Mit dem Sachs RS stellt die Sachs Micro Mobility einen neuen E-Bike-Antrieb vor. Der soll laut Hersteller bis zu 110 Newtonmeter Drehmoment und eine Spitzenleistung von 700 Watt bieten. Damit wäre er sehr kraftvoll. Den Haupteinsatzbereich für den Antrieb, der seine Unterstützung in vier Stufen entfaltet, sieht Hersteller Sachs Micro Mobility im E-MTB-Bereich. Daneben kann er aber auch in anderen Pedelec-Gattungen zum Einsatz kommen.

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Der 48-Volt-Mittelmotor bringt laut Hersteller 3650 Gramm auf die Waage. Ein Doppelfreilauf sorgt dafür, dass sich beim Fahren ohne Motor laut Sachs Micro Mobility ein Fahrgefühl ähnlich wie bei einem normalen Fahrrad einstellt.

Beim neuen Sachs RS handelt es sich um ein offenes System. Das bedeutet, dass Sachs-Kunden weitreichende Möglichkeiten in Sachen Einbau und Konfiguration des Motors, Größe und Platzierung des Akkus sowie beim Einsatz von Display und Motorsteuerung haben.

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Holger Schwarz
Sachs RS Mittelmotor

Sachs E-Bike-ABS für Vorder- und Hinterrad

Neben dem neuen Motor zeigte Sachs Micro Mobility auf der Eurobike außerdem ein ABS-System für E-Bikes. Im Gegensatz zum E-Bike-ABS von Bosch, das nur am Vorderrad greift, kommt das Sachs-ABS im Vorder- und Hinterrad zum Einsatz.

Herzstück des Systems ist in jedem der beiden Bremskreisläufe ein 300 Gramm schwerer, so genannter Aktuator. In dem zylinderförmigen Aktuatorgehäuse messen Sensoren für Drehzahl, Schlupf und Neigungswinkel, ob ein Blockieren der Räder bzw. ein Überschlag droht. Ist das der Fall, trennt der Aktuator die hydraulische Verbindung zwischen Bremsgriff und -sattel und regelt den Bremsdruck elektronisch herunter. Die dafür notwenige Energie erhält der Aktuator aus dem E-Bike-Akku.

Die Aktuatoren können laut Hersteller in den Rohren verbaut werden, sodass das ABS-System nahezu unsichtbar ist. Das wäre ein großer optischer Vorteil gegenüber dem Bosch-ABS, bei dem eine große, würfelförmige Kontrolleinheit unterhalb des Lenkers platziert ist.

Das Sach-ABS ist für 25-km/h-E-Bikes und schnelle Speed-Pedelecs ausgelegt. Sein Einsatzgebiet soll im City-, Trekking- und Commuter-Bereich sein. Das ABS-System kann an Bremsen von verschiedenen Herstellern zum Einsatz kommen, es ist nicht auf die Bremsenhersteller der Sachs Micro Mobility-Gruppe – also Magura und Break Force One – begrenzt. Die Produktion des E-Bike-ABS beginnt laut Hersteller Ende 2018.

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Holger Schwarz
Sachs ABS-System

Erster Test: Wie reagiert das Sachs-ABS fürs E-Bike?

Auf der Eurobike hatten wir die Möglichkeit, das Sachs-ABS für E-Bikes zu testen. Dazu führten wir Vollbremsungen auf Asphalt aus verschiedenen Geschwindigkeiten durch – von 10 bis 25 km/h. Beim Bremsen nur mit der Vorderradbremse konnten wir erst bei höheren Geschwindigkeiten jenseits von 20 km/h ein leichtes Ansteigen des Hinterrades beobachten. Das war allerdings nie so extrem, dass ein Überschlag drohte.

Bei gleichzeitiger Vollbremsung mit Vorder- und Hinterradbremse kam das Rad auch bei höheren Geschwindigkeiten nach kurzem Bremsweg sicher zum Stehen. Das ABS-System verrichtet auf Asphalt seinen Dienst souverän.

Leider hatten wir bei der Eurobike keine Möglichkeit, Bremsungen auf Schotter durchzuführen. Zu einem möglichen Wegrutschen der Räder können wir aktuell deshalb leider noch keine Aussagen machen.

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