Pedelec/E-Bike-Fahrtechnik: 12 Top-Tipps für mehr Fahrspaß und Reichweite

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So haben Sie noch mehr Spaß mit Ihrem E-Bike und Pedelec. ElektroBIKE online verrät Ihnen die 12 besten Tipps, die Sie auf Ihrem E-Bike/Pedelec unbedingt beachten sollten.

UB action Riese und Müller Jetstream
Foto: www.r-m.de pd-f

Wann muss ich schalten? Wie kann ich Energie sparen? Welche Trittfrequenz ist beim Pedelecfahren optimal? Auf den folgenden Seiten bekommen Sie auf diese und weitere Fragen kurze und leicht verständliche Antworten.

Trainieren Sie den runden Tritt – für mehr Reichweite

Durch harmonisches und gleichmäßiges Pedalieren können Sie viel Strom sparen. Treten Sie hingegen impulsiv in die Pedale, dann unterstützt Sie Ihr Pedelec-Motor auch sehr unharmonisch. Die Unterstützung schwankt und kann auch mal aussetzen. Bei vielen Modellen können Sie im Display anhand einer Kurve sehen, ob Sie gleichmäßig treten. Schulen Sie daher den sogenannten runden Tritt.

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Perfektion erreichen Sie beim runden Tritt nur mit sportlichen Klickpedalen, bei denen der Rad-Schuh ins Pedal eingeklickt ist. Wenn Sie das probieren möchten, zeigt Ihnen die folgende Fotostrecke, worauf Sie achten müssen.

RB 1212 Heft Inhalt - Mythos runder Tritt
Daniel Geiger

Kadenz! Treten Sie nicht zu schnell in die Pedale

Sie haben es sicher schon einmal selbst gemerkt. Wenn Sie zu schnell mit einem Pedelec pedalieren, unterstützt Sie der Motor nicht mehr optimal. Salopp ausgedrückt: Sie überholen den Motor.

Bei den meisten Pedelecs ist eine Trittfrequenz, Experten sprechen auch von Kadenz, von 70 Pedalumdrehungen pro Minute ideal. Schnelle Pedelecs können Sie bis 85 oder 92 Umdrehungen unterstützen.

UB Flyer R-Serie
www.flyer.ch pd-f
Mit der R-Serie von Flyer sind auch höhere Trittfrequenzen möglich.

Strom sparen! So schonen Sie den Akku Ihres Pedelecs

Sie müssen nicht ständig mit dem größten Unterstützungsgrad Pedelec fahren. Zugegeben, das macht richtig Spaß. Aber es lohnt sich, auch mal eine Stufe herunterzuschalten.

Zum Beispiel in der Ebene reicht meist schon Stufe 1 aus. Fahren Sie in der Gruppe, sollten Sie mal versuchen, ob Sie nicht sogar ohne Unterstützung (Motor aus) mithalten können. Denn meist reicht schon der Windschatten des Vordermanns aus, um entspannt zu radeln.

Mit der Motorunterstützung kann es leicht passieren, dass Sie mehr bremsen als pedalieren. Das kostet richtig Strom!

Spielen Sie mit den verschiedenen Möglichkeiten der Unterstützung. Sie werden schnell selbst merken, wann Sie welche Unterstützung brauchen.

UB Flyer Bedienelement
www.flyer.ch pd-f
Sie müssen nicht immer in der höchsten Unterstützungsstufe fahren (hier: High) - so verbrauchen Sie am meisten Energie.

Pedelec-Start: Fahren Sie im kleinen Gang an

In einem kleinen Gang brauchen Sie weniger Kraft und weniger Strom, um das Pedelec in Bewegung zu setzen. Schalten Sie in der Beschleunigungsphase die Gänge flüssig nach oben, bis Sie Ihre gewünschte Endgeschwindigkeit erreicht haben.

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Mario Steinheil
Machen Sie's sich und dem Motor leichter und wählen Sie zum Anfahren einen niedrigen Gang.

Konstante Geschwindigkeit schont den Akku

Stopp- und Go-Verkehr geht auf die Reichweite des Akkus.

Müssen Sie immer wieder beschleunigen, verbrauchen Sie mehr Strom. Können Sie dagegen lange Zeit mit konstanter Geschwindigkeit fahren, schonen Sie den Akku. Versuchen Sie daher, möglichst vorausschauend zu fahren.

UB Flyer T-Serie
www.flyer.ch pd-f
Wenn Sie mit kostanter Geschwindigkeit über die Straßen gleiten, schonen Sie Ihren Akku.

Vorsicht beim Start – Kontrollieren Sie den Lenker

Dadurch können Sie den anvisierte Ideallinie verlassen und unkontrolliert anfahren. Daher sollten Sie zum einen den Lenker nicht zu stark einschlagen und zum anderen immer mit schwacher Unterstützung anfahren.

Fahren Sie mit einem frontgetriebenen Pedelec besonders vorsichtig an. Frontmotoren rutschen bei eingeschlagenem Lenker und rutschigen Untergrund gerne weg, was unter Umständen zu Stürzen führen kann.

UB Herculus E-Bike
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Achten Sie darauf, dass der Lenker nicht zu stark eingeschlagen ist, bevor Sie losfahren.

Maximale Geschwindigkeit erreicht – Stufe zurück?

Wenn Sie beschleunigen, ist es angenehm und leichter, wenn der Motor Ihres Pedelecs Sie bestmöglich unterstützt. Haben Sie allerdings die motorunterstützte Höchstgeschwindkeit von 25 km/h mit Ihrem Pedelec erreicht, lohnt es sich zu überprüfen, ob Sie diese nicht auch in einer leichteren Unterstützungsstufe halten können. So können Sie Energie sparen.

UB E-Bike Pedelec action
www.pd-f.de / gregor bresser
Oft können Sie die Geschwindigkeit auch halten, wenn Sie sich nicht mehr voll unterstützen lassen.

Leichter oder schwerer Gang?

Mit etwas Erfahrung können Sie Schaltvorgänge in einer Steigung sogar vermeiden. Haben Sie den richtigen Gang und die richtige Trittfrequenz gefunden können Sie leicht und locker eine Steigung hochpedalieren. Oft ist sogar ein größerer Gang die bessere Wahl, um durch den Motor optimal unterstützt zu werden.

UB Elektra Ticino Gangschaltung 1
Elektra
Ticino Gangschaltung

Getriebenaben richtig schalten

Wer hat es noch nicht erlebt? Mitten in einem Anstieg merken Sie, dass Sie sich doch für einen zu großen Gang entschieden haben. Bevor Sie jetzt schalten, sollten Sie kurz den Druck vom Pedal neben. Das macht es für Sie und die Getriebenabe leichter.

UB Shimano Di2 Alfine
Shimano
Shimano Alfine Di2 Schaltung Strom 2013

Strom speichern - Energierückgewinnung nutzen

Mit Hilfe der Rekuperation können Sie den Akku während der Fahrt wieder aufladen. Zwar ist dieser Effekt nicht sonderlich groß, aber nutzen Sie ihn trotzdem. Bei leichtem Gefälle lohnt es sich im Energierückgewinnungs-Modus eventuell sogar, mitzutreten, um den Akku zu laden.

UB E-Bike Pedelec action
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Lange Bergabpassagen eigenen sich ideal, um bei Pedelecs mit Energierückgewinnung den Akku nachzuladen.

Rekuperation als Bremsunterstützung nutzen

Die Bremswirkung hat gleich mehrere Vorteile: Wer vorausschauend fährt, kann den Verschleiß der Bremsen reduzieren. Außerdem vermittelt die Bremsunterstützung ängstlichen Fahrern zusätzlich Sicherheit. So können auch eventuell anspruchsvolle Fahrsituationen besser kontrolliert werden.

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Björn Gerteis
E-Bike Pedelec Prototyp KTM eGnition Bosch Drive Unit 45 S-Pedelec Freeride

Vorsicht beim Kurvenfahren

Das kann unter Umständen schlimme Folgen haben. Beispiel: Im April 2011 gegen geriet ein E-Bike-Fahrer in der Nähe von Bielefeld beim Durchfahren einer Rechtskurve vermutlich auf Grund der einsetzenden E-Unterstützung, vom Fahrbahnrand in Richtung Fahrbahnmitte und kollidierte dort mit einem entgegen kommenden Auto.

UB Südtirol action E-Bike Pedelec Reise
Daniel Geiger
Kitzbüheler Alpen: Die größte E-Bike-Region der Welt
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Erscheinungsdatum 04.04.2023